Donnerstag, 18. März 2021

Clownbesuche sind (gerade) wieder möglich


 
Endlich durften meine Clownpartnerin und ich, Schnelltest sei Dank, wieder auf Besuch ins Altersheim.
Die gute Nachricht ist, das Lachen und Lächeln haben die BewohnerInnen zum Glück nicht verlernt.
Sie haben sich, genau,so wie wir, über ein Wiedersehen gefreut.
Auffallend war,  dass das Sprachvermögen bei vielen nicht mehr so gut war.
Darum wurde weniger geredet, dafür mehr agiert, man kann auch sagen, wir haben mehr gespielt.
 
Wir gehen immer mit einem Thema, diesmal war es Ostern und Verstecken, zu den Besuchen.
Wir wechseln zwischen einfachen, kurzen Theaterszenen, die dann in ein direkte Interaktion mit den Menschen übergehen, ab.
So wurde eine Kücken geboren und jeder durfte am Ei lauschen, ob sich schon etwas darin regt.
Es wurden Hasen versteckt und wieder gefunden. 
Auf Figuren reagieren die meisten Menschen, auch diejenigen, die schon sehr dement sind, sehr gut.
"Tütenkasper" Hans Hase, der immer wieder vor Angst in seiner Tüte verschwand, war der Liebling von allen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie gerne sich die Menschen auf unser, man kann schon sagen kindliches Spiel einlassen und Spass haben.
Zu meiner Kollegin, hat eine Frau gemeint: "Wissen Sie, so spielen eigentlich nur Kinder, aber es tut so gut."
Damit ist eigentlich alles gesagt. 
Und wenn jemand nicht mit machen mag, dann merkt man das sehr schnell und es wird respektiert.
Alte Menschen zeigen ihren Unwillen oft schon sehr sehr direkt.
So hat eine Frau mit der Hand auf den Tisch gehauen, als ich mich ihr mit Hans Hase genähert habe.
Ich bin erschrocken und meine Blick traf auf den eines Mannes, der mich angelächelt hat und dabei die Schultern hoch gezogen hat, so als wolle er mir sagen:" Sie ist halt so." 
Es gilt jeden in seiner Eigenheit zu akzptieren. Das heisst aber nicht, weil man einmal eine Abfuhr bekommen hat, dass man denjenigen dann links liegen lässt. 
Manchmal lohnt es ich wieder ganz vorsichtig eine Annäherung versuchen.
Das habe ich bei dieser Frau auch gemacht und diesemal war sie, auf Distanz, interessierter, an meinem Kontaktangebot. 
Manchmal ist es halt eine Gradwanderung.
Aber wir hatten soviel schöne Momente in der Begegnung, dass wir ganz beglückt waren.
 
 
Als Erinnerung an uns, haben wir in den Gemeinschaftsräumen bunte Hasen aufgehängt. 
Wir hatten soviel schöne Momente in der Begegnung, dass wir ganz beglückt waren.
Beim Verabschieden haben uns alle fröhlich nachgewunken und wir freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.

8 Kommentare:

  1. Freue mich für euch mit den Senioren. Danke für diesen kleinen Bericht. Mit euren Aktionen und Theater weckt ihr soviel Freude und Lebensmut. Eine Freundin sang frühmorgens immer mit ihren Senioren und weckte so schöne Erinnerungen. Lg von Frauke

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    1. Das Singen wird gerade erst ganz vorsichtig wieder aufgenommen.
      Singen ist ja ganz wichtig und oft können sich auch schwer demente Menschen an die Texte erinnern.
      Liebe Grüsse
      Katharina

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  2. Sehr bewegend deine Zeilen und ich kann mir die Freude über euren Besuch sehr gut vorstellen.
    Ich drücke euch die Daumen, dass diese kleine wiedergewonnene Normalität erhalten bleibt.
    Lieben Inselgruß
    Kerstin

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    1. Ich hoffe auch sehr, dass wir am Freitag, mit Schnelltest, wieder gehen können.
      Liebe Grüsse aus der Schweiz, Katharina

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  3. Oh das freut mich auch, Katharina, dass ihr als Duo wieder Clown-Besuche machen dürft!
    Da steckt doch Herzblut drin und das spüren die SeniorInnen hautnah!
    Ich bewundere dein Einfühlen für das, was in ihnen vor sich geht und deine Reaktionen.
    Ein gutes WochenEnde dir und liebe Grüsse, Ly.

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    1. Ich danke dir für deine lieben Worte. Die alten Menschen machen es uns auch einfach, mit ihrer Freude und Dankbarkeit, die sie zeigen.
      Herzliche Grüsse
      Katharina

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  4. Wie schön. Wunderbar, was du und deine Kollegin machen.

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