Donnerstag, 7. Mai 2020

7x7 ist mehr als 49


Ich bin nicht so der Ritualmensch, aber ich wusste instinktiv, dass ich etwas brauche, was mir Halt gibt, in den nächten Tagen und Wochen des Lockdowns.
Das ich nun Zuhause bleiben muss, hat mich nicht erschreckt.
Denn ehrlich gesagt, hat sich mein Leben in dieser Zeit gar nicht gross verändert.
Ich bin ein genügsamer Mensch. Ich habe alles was ich brauche, kaufe selten etwas, ich mache keine Fernreisen, bin nicht oft im Ausgang (so heisst, das in der Schweiz, wenn man abends Essen, ins Theater oder einfach etwas Trinken geht. Wenn ich so überlegen, legt dieser Begriff nahe, dass die SchweizerInnen sich in ihren Wohnungen schon vorher eingesperrt fühlten.)
Ich schätze mich glücklich, in einen schönen Haus zu leben und hochwertige Lebensmittel essen zu dürfen.
Viel mehr brauche ich im Grunde nicht.
Diese Tatsache hat mich in den letzten Wochen schon ab und zu zum Nachdenken gebraucht, ob ich das Leben vielleicht zu genügsam lebe.
Aber das ist ein anderes Thema.

Mein erste Samenkorn entstand aus dem Gefühl heraus, dass da eine Gefahr ist, deren Auswirkungen man schon in anderen Ländern sehen konnte. Eine Gefahr, die aber doch nicht richtig fassbar war und im Grunde immer noch nicht ist.

Diese Samenkörner haben mir geholfen, auf einer andern Ebene zu begreifen und zu verarbeiten, was da gerade passiert.
Die Geschichten dazu sind oftmals aus aus Gefühlen oder Gedanken heraus entstanden, die mich gerade beschäftigt haben. 
Immer wieder hatte ich aber keine Ahnung, was da für eine Sämchen geboren werden wollte.  Dann habe ich einfach das Sämchen gefiltzt und einfach darauf vertraut, dass es mir seine Geschichte schon erzählen wird.
Das war tatsächlich so und hat mich selber immer wieder überrascht.
Denken oder irgendwie, war es eher ein Nichtdenken und schauen was passiert, ist sehr faszinierend.
Ich hatte nie eine Blockade, ich war voll im Vertrauen, das mir schon etwas zufällt. 
Dieses Fliessen geht wohl nur, wenn man nichts erzwingen will.
Wir wollen so viel erzwingen, aber oft ist das gar nicht nötig.
Diesen Satz könnte eine Samenkörnchen gesagt haben, die einfach wachsen, weil es ihre Natur ist.

Ich möchte allen von Herzen danken, die hier einen Kommentar da gelassen haben oder die mir ein persönliches Mail geschrieben haben.
Das hat mich sehr berüht und auch getröstet, wenn es mir nicht so gut ging.
Es hat mir gut getan, gesehen, anerkannt und wertgeschätzt zu werden.
Vielleicht brauchen wir Menschen gerade das, damit wir uns geborgen und angenommen fühlen können.

Ich möchte auch allen Danken, die im Rahmen meiner Spendenaktion Samenkörner gekauf haben.
10 Sämchen warten noch in meinem Shop auf eine neue Heimat.

So sind diese 49 Samenkörner, mehr als nur 49 Samenkörner.
Sie sind ein Zeichen dafür, was wirklich zählt im Leben.




4 Kommentare:

  1. Danke dir auch! Diese Coronazeit hat schon ein paar Dinge ins Licht gerückt. Auch Schönes zum Glück. Alles Liebe zu dir

    Regula

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    1. Ich danke dir, dass du dir immer wieder Zeit für eine paar Worte genommen hast.
      Ja, auch Schönes, aber ich hoffe sehr, dass uns eine zweite Welle erspart bleibt.
      Alles Liebe zu dir
      Katharina

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