Gestern bin ich zu meiner Clownfreundin in den Thurgau gefahren. Meine Freundin geht dort regelmässig in ein Altersheim und ich begleite sie schon seit Jahren drei bis vier Mal im Jahr. Wegen Corona war mein letzter Besuch im August letzten Jahres.
Meine Lieblingsfrau ist gestorben. Obwohl unser Kontakte nie lange waren, hatten sie eine besondere Innigkeit. Sie wird mir als verschmitzte, liebevoll Frau in Erinnerung bleiben.
Die Frauen, die mich schon kannten, haben mich freudestrahlend begrüsst, was mich sehr gefreut hat. Dann gab es auch viele neue BewohnerInnen.
Es hat sich da ein Gruppe von gut gelaunten Frauen gefunden, die unsere Spässe noch zu toppen wussten. So wurde ein Gänseblümchen im Mund einer Frau durch die Spucke am Leben gehalten. Eine andere erwiderte auf den Spruch meiner Freundin, eine Frau hätte statt einer neuen Linse eine Linzertorte ins Auge operiert bekommen, dass diese Torten im Dorfladen halt gerade Aktion sind.
Mir erzählte eine Frau, dass man am Muttertag eine Himmelleiter suchen muss und wenn man sie gefunden habe, müsse man mit einem Blumenstrauss ganz alleine in den Himmel steigen und der Mutter den Blumenstrauss geben. Man dürfe aber nur Guten Tag und Auf Wiedersehen sagen und gleich wieder gehen. Dann schliesst sich der Himmel wieder.
Da war aber auch der alte Bauer, der geweint hatte, weil er sich nicht mehr um seine Kühe kümmern könne. Da kann man dann nur ein Taschentuch holen und sagen,dass das traurig ist und dass es gut ist, wenn man weinen kann. Manchmal wird es dann leichter.
Meine Freundin und ich waren völlig beglückt, wie jeder Mensch, im Rahmen seiner Möglichkeit, auf uns reagiert hat.
Ich war jetzt in den letzten zwei Wochen in vier verschiedenen Heimen und ich empfinde das Verhalten der Menschen wieder so, wie vor Corona und das finde ich wirklich sehr schön.
Was für eine schöne Muttertagsgeschichte. Rührt mich zu Tränen. Die Grossmutter zählt sicher auch ... Liebe Grüsse zu dir. Regula
AntwortenLöschenBestimmt...ich fand dieses Geschichte auch ganz wunderbar.
LöschenLiebe Grüsse, Katharina