Mittwoch, 14. April 2010

Der Weg zum Leben


Es gibt einen Weg in meinem Leben, der sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat.
Seit bald 20 Jahren gehe ich ihn alle zwei Jahre, beim erste Mal trug ich meine Baby im Snuggli. Mein Sohn war mit einem schweren Herzfehler auf die Welt gekommen und ich brachte ihn ins Kinderspital für eine OP am offenen Herz.
Ich ging am einem Friedhof vorbei und ich weiss noch, ich habe gedacht, ob ich mein Kind wohl wieder lebend nach Hause nehmen darf. 1000 Ängste haben mich gegleitet.
Gestern war es wieder soweit, mein Sohn musste zur Kontolle in die Poliklinik.
Mein Kopf hat in all den Jahren gelernt, dass es nichts bringt sich vorher schon Sorgen zu machen, allein mein vegetatives Nervensystem will das einfach nicht glauben und so vergeht mir schon Tage vor der Untersuchung der Appetit und ich fühle mich unwohl.
Diesen Weg ins Spital zu gehen, macht mir jedes Mal aufs Neue wieder bewusst, wie wertvoll das Leben ist. In so fern ist es ein guter Weg, auch wenn ich mir oft wünsche, dass wir diesen Weg nie hätten gehen zu müssen. Aber man kann sich seine Weg nicht immer aussuchen.
Dem Herz meines Sohnes geht es gut, allerdings wurde, um ganz sicher zu sein, noch eine MRI angeordnet und dann liegt er wieder vor uns, dieser Weg.

22 Kommentare:

  1. Oh ja, so kostbar das Leben. So wertvoll jeder einzelne Moment. Die traurigen wie die glücklichen. Ich wünsche dir, daß du den Weg nicht so oft gehen musst.

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  2. Guten Morgen
    ich fühle mit Dir...kann dich so gut verstehen....bei euch ist es das Herz bei uns der Kopf.....wir werden wohl immer diesen Weg gehen müssen....wir versuchen immer das beste daraus zu machen...nach Ostern kam der erwartet Anruf von der Neurochirurgie sie haben sich nochmal zusammen gesetzt.....nun wollen sie wieder 6 Monate warten...es will da so keiner eine Entscheidung treffen....wir versuchen soweit es geht ein völlig normales Leben zu führen aber tief in uns ist der ständige Kampf.....frage mich oft ( sorry mein Glauben ging verloren ) wenn der da oben da ist warum lässt er sooo viel leiden zu warum ?? ich drücke deinem Sohn ganz fest beide Daumen und dir eine liebe Umarmung....es wird alles gut werden...wir gehen halt nur den anderen etwas schwereren Weg :-)
    gaaaanz Lg vom Elsterchen die in Gedanken mal ganz fest bei euch ist

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  3. ..in gedanken bin ich ganz doll bei dir....denn auch ich kenne diesen weg....

    ggglg sabine

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  4. Euer Weg ist wirklich so schwer. Und Du gehst mit Deinem Sohn zusammen immer wieder diesen Weg. Jetzt ist er erwachsen, es ist ja schon sein Weg. Er hat Dich immer noch und Du gehst mit ihm, läßt ihn nicht allein. Kannst Du Dir vorstellen, dass ich es auch anders kenne? Ich freu mich für Euch, dass Ihr Euren Zusammenhalt bewahren konntet.
    Jetzt verstehe ich Dein "Meer der Tränen" für mich ganz anders. Hoffentlich bist Du nicht allein nach diesem Weg und es fängt Dich jemand auf.
    Das was Du im Blog zeigst ist sehr bewundernswert.
    Viele Grüße sendet Dir
    Elisabeth

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  5. Das hast du sehr schön geschrieben. Ich kenne jetzt leider von beiden Kindern auch so Wege (jetzt sind sie aber beide gesund) Aber der Gedanke setzt sich doch fest: Das was ist ist wertvoll und zerbrechlich.
    Liebe Grüße von herzen, C.

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  6. soche ecken kenn ich auch...bei mir sind es 2, 3 wege die ich wöchentlich unterwegs bin...und immer
    geht ein kleiner gedankensplitter daran verloren, manchmal auch ganze minuten...
    solche wege sind für mich schnmerzlich und doch...auch freudig...erkannt zu haben was dieses geschenk bedeutet macht mein herz dabei ganz froh....aber der bittergeschmack bleibt.....immer länger...als der weg.

    lg
    stella

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  7. Einen leichten Weg für die Zukunft wünscht

    Manu

    Ich denke an euch.

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  8. Der WEG, ich gehe in alle 3 Monate in die Onkologie seit ich vor 2 Jahren an Eierstockkrebs erkrankte und mir eine Ärztin sagte 2 Jahre habe ich noch und ich soll mir noch ein schönes Leben machen ....
    heute knapp 1,5 Jahre später geht es mir gut ich bin stabil , meine Werte sind sehr gut und trotzdem ist der WEG immer noch so schmerzvoll wie beim ersten Mal daher fühle ich ganz stark mit dir mit und verstehe deine Sorgen und Ängste und dein Sohn hat dich und das ist ein ganz wunderbarer Schatz und gibt ihm sehr viel Kraft
    Alles nur erdenklich Gute für deinen Sohn und dich .
    Es grüßt herzlichst
    Silvia-Maria

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  9. jeder trägt einen rucksack...mal schwer, mal leichter...ich wünsche dir, dass deiner ganz leicht wird....
    und alle andern die einen schweren weg gehen müssen wünsche ich viel kraft und positive gedanken (was nicht immer einfach ist, ich weis)
    ganz liebe grüsse lee-ann

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  10. Wie gut eigentlich, dass man hier im Bloggerland lernt, wie viele diesen Weg gehen müssen...
    wir waren in der letzten Woche mit meiner nun 17jährigen wieder in der Poliklinik wegen ihrem Herzfehler... bei Mädels schauen die wegen späterer Schwangerschaften noch einmal genauer hin. Jedes Mal läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich dieses Raumschiff am Horizont auftauchen sehe (das Aachener Klinikum ist seeehr futuristisch!)
    und jedes Mal sende ich ihm in Gedanken einen mittlerweile vertrauten Gruß, wenn ich es wieder verlasse. Auch dieses Mal - Gottlob! - wieder mit guten Nachrichten. Adé! Bis in zwei Jahren! Falls siemich dann noch mitnimmt :-)Ich wünsch Euch alles Gute für das MRI, wird schon gut gehen!

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  11. Hallo liebe Emma,

    manchmal weiss man nicht, warum einem etwas widerfährt. Ich glaube aber fest daran, dass alles einen guten Sinn hat, der uns zu etwas führt, was gut für uns ist. Auch wenn wir den Sinn nicht immer verstehen könne, so gibt es ihn und es ist ein guter Sinn !

    Ist es nicht seltsam, wohin uns manche Wege führen ? Aber sie führen uns zu einem guten Ziel.

    Und ist es auch nicht seltsam, wie man sich bei Wegen oder aber auch bei Liedern und bei Gerüchen oder Situationen an andere Stationen in seinem Leben erinnert ?

    Vielleicht kannst Du diesen Weg für Dich zu einem Weg der Hoffnung und der Zuversicht ansehen. Du bist ja schon dabei. Denn er hat Dir immer Glück gebracht und so hoffe ich, wird es auch diesmal sein, für Dich und Deinen Sohn !

    Klasse finde ich Deine Einstellung, Dich im Vorfeld nicht allzu verrückt zu machen, bei Dingen, die wir eh nicht in der Hand haben. Das habe ich auch erst lernen müssen und feile gerade noch an der Perfektion dazu ;-)

    Ich sende Dir Kraft und Zuversicht !
    Eve

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  12. wir bekommen die aufgaben, an denen wir wachsen können...ein "einfaches" leben -ohne schwere schicksalsschläge- ist denen zuteil, die nicht das potential haben, sich groß weiterzuentwickeln...so ähnlich hat mein kinderarzt vor 20 jahren meine verzweiflung, mein hadern begleitet - für mich immer wieder, nachwievor eine wahrhaft tröstliche anschauung. alles liebe!

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  13. Ich drück dich, liebe Allerleirauh von Herzen und wünsche dir, dass dich bei Tränen, steinschweren Sorgen und durchlüfteten Gedankenstürmen immer ein Hauch deines Zauberlandes trägt.
    Ich meine, den Weg zu kennen, bin mir aber nicht ganz sicher. (Den inneren wohl, den äusseren vielleicht)
    Herzlich
    Gabriela

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  14. Liebe Allerleirauh,
    viele gute Gedanken wurden hier schon niedergeschrieben.
    Ich wünsche euch viel Kraft auf eurem Weg und ich bin mir sicher, dass es jemanden gibt, der Tragen hilft, wenn es zu schwer wird.

    Nur bermerken wir das oft nicht...

    Fühl dich umarmt

    Katrin

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  15. Elster, 6 Monate Warterei und Ungewissheit, das ist hart.
    Elisabeth, mein Sohn, wollte das ich ihn begleite und irgendwie kreuzen sind die Weg von Eltern und Kinder wohl ein Leben lang.
    Stella, diese Geschenk anzunehmen fällt mir schon schwer, weil ich ja sehe, wie steinig der Weg meines Sohnes oftmals ist und man wünscht sich doch für seine Kinder einen leichten Weg.
    Silvia-Maria, alles nur erdenklich Gute und viel Mut auch für dich.
    Bea, alles Gute auch für deine Tochter.
    Franka, ja, ich habe mich schon weiter entwickelt, aber manchmal denke ich, um welchen Preis und manchmal, wenn wieder ein neues Problem kommt würde ich am liebsten den Kopf einfach in den Sand stecken. Aber ich habe ja meinen Mann und der sieht vieles, typisch Mann vielleicht, etwas gelassener wie ich.
    Gabriela, das ist der Weg vom Stadelhofen hoch zum Kispi.
    Euch allen, vielen Dank für eure Anteilnahme.
    Liebe Grüsse, Allerleirauh

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  16. Du schreibst über Linien, ich über Kreise :-). Und wir beide schreiben über den Lauf des Lebens...

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  17. Ich mag es mir gar nicht vorstellen - diese Angst, diese Sorge - bekomme Gänsehaut wenn ich deine Zeilen lese. Aber es ist schon so - man braucht manchmal ein trauriges Erlebnis um wieder ein bisschen demütig und dankbar zu sein. Um die glücklichen Stunden, die Gesundheit, die Harmonie zu schätzen.

    LG ninifee

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  18. Ja, das sind schwere Wege, ich kann dich gut verstehen! Vor bald 24 Jahren brachte ich meine todkranke Tochter, damals 5jährig, mit der Rega von Indien ins Kispi. Sie schwebte lange zwischen Leben und Tod - und ich zwischen Hoffen und Bangen. Heute ist sie Pflegefachfrau im Kispi - wie sie es damals, nach ihrer Genesung, schon gesagt hatte: "Hier werde ich arbeiten, wenn ich gross bin!"
    Es war damals ein harter Weg für mich als Mutter; meine Tochter war viel tapferer und zuversichtlicher als ich...
    Ihr war eine glückliche Wendung beschieden, und so war der Weg ins Kispi ein Weg ins Leben - das wünsche ich dir und deinem Sohn auch!
    Herzliche Grüsse,
    Katarina

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  19. Meine Wohnung in Zürich war neben dem Kinderspital. Oft habe ich bei Heli-Anflügen oder Unfallwagen an die kleinen Kinder in Not und die verzweifelten Eltern gedacht.
    Alles Gute euch beiden auf all euren gemeinsamen und getrennten Wegen.
    Tally

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  20. ich mußte diesen Weg noch nicht gehen.....aber es zeigt mir wieviel Glück ich doch habe mit drei gesunden Kindern....da wird mann vom genervten alltäglichen wieder runtergeholt...alles etwas lockerer zu sehen. Danke und ich drück euch beide ganz doll...alles wird gut

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  21. Solche Sorgen sind wirklich schlimme Sorgen! Ich kann es mir kaum vorstellen, wie es sein muss, tatsächlich immer wieder um das nackte Leben des eigenen Kindes zu bangen, aber ich stelle es mir wirklich ganz, ganz schlimm vor! Da verbalssen all die eigenen Sorgen doch sofort zu simplen "Sörgeli"...
    Danke fürs Teilen!
    alles Gute und viel Kraft immer wieder
    bora

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  22. Liebe Allerleihrauh, ich wünsche euch viel Kraft und Zuversicht auf eurem ganz persönlichen Weg! Und ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass er immer sicherer und leichter zu gehen sein wird. -Danke auch für deine lieben Kommentare bei mir!
    Herzdrücker, Vilma

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