Montag, 25. Februar 2013

Der Kojote in mir

Das letzte Clownwochenende lässt mich mal wieder mit zwiespältigen Gefühlen zurück.
Aufgabe war es sich in einen Kojoten einzufühlen, so dass man selber alles Menschliche verliert und nur noch Tier ist. Das heisst auf allen Vieren die Bewegungen und Verhaltensweisen nachahmen und sich dadurch mit der Energie des Tieres zu verbinden.
Das ist mir nicht gelungen. Ich hatte nie das Gefühl, diese Tier zu sein, was mich schon frustriert hat. Es gelang mir auch nicht Freude daran zu empfinden. Es war mir oft zu laut, zu hektisch, zu überdreht. Vielleicht ist dieser Weg für mich einfach nicht der richtige. Und vielleicht sieht es am nächsten Clownwochenende schon wieder ganz anders aus.
Ziel der Übung ist,sein eigenes Bewegungsmuster zu durchbrechen und so zu neuen Bewegungsbildern zu finden.



Unser Auftritt am Donnerstag hat uns gezeigt, wie schwierig es ist, Leute zum Lachen zu bringen. Der Grat zwischen lustig und peinlich ist ein sehr schmaler.
Mir ist es aber gelungen, die Zuschauer immer mal wieder zum Lachen und Lächeln zu bringen.
Ich bin nachdenklich und stelle mir grundsätzlich die Frage, ist Clownsein wirklich das, was ich will und wo meine Begabung liegt?
Es gibt so Zeiten, wo man nicht recht weisst, welche Richtung man einschlagen soll, Zeiten des scheinbaren Stillstandes.
Kojoten sind wachsame Beobachter, vielleicht sollt ich mir diese innere Ruhe aneignen und mehr auf meine Kraft vertrauen.


17 Kommentare:

  1. ach, liebe koyotin, ja bitte bitte bitte auf deine kraft vertrauen!!!
    du strahlst viel viel mehr kraft aus, als dir bewusst zu sein scheint... ☺
    und ich bin absolut überzeugt, dass du den menschen sehr viel mitgeben kannst, dass du sie berühren kannst, ob dies nun direkt offensichtlich oder nachhaltig ist oder nicht
    (denk an das verzögerte mich, die wirkung von einer oder einem nehme ich oft erst einiges später, nach der begegnung wahr - nicht alle leute sind so schnell, wie die heutige zeit uns vorschreibt...)

    herzlichste grüsse, dana

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    1. Danke dir Dana für deine Worte. Sie machen mir Mut, weil du mich ja pesönlich ein wenig kennst.

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  2. Hm.
    Wenn ich mir Dich so anschau auf Bildern, dann bist Du FÜR MICH nicht der laute Clown, der andere zum Lachen bringt, sondern das Leise, Nachdenkliche, Zarte, das Menschen zum Nachdenken und Lächeln bringt. Und zum Fühlen.

    Nur so mein Gefühl.

    Liebe Grüsse
    Julia

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  3. Ach Du, ich glaube Du bist genau auf dem richtigen Weg, wenn Du Dich so hinterfragst. Du kannst ja nicht in allem perfekt sein und manches muss erst in einem arbeiten, was es ja gerade bei Dir tut. Wie Du schon sagst, vielleicht sieht es beim nächsten Wochenende schon anders aus! Ich hab Dich ja noch nie live erlebt, aber die Bilder und Texte mag ich sehr und ich glaube auch, dass Du nicht der laute Clown bist, so wie Julia schreibt. Aber vielleicht ist das auch genau der Sinn der Übung, seinen Weg zu finden und dazu gehören ja auch die Irrwege und Umwege. Wie oft Zweifel ich an mir, aber dann kommt wieder so ein Moment, wo ich ganz genau weiß, was ich will und was mich glücklich macht und dann hoffe ich, dass das Gefühl für die nächste harte und nachdenkliche Strecke reicht. Wer weiß, was der Kojote so alles anschiebt, was dann vielleicht garnichts mehr mit Bewegung oder so zu tun hat. Kopf hoch meine liebe, ich finds großartig was Du machst und bin gespannt auf das was da noch kommt!
    Oh ja, der Grat zwischn lustig und peinlich ist wirklich schmal und schwer zu fassen. Da muss man auf sich vertrauen. Ganz manchmal bin ich ja auch so eine Art Clownsfigur auf der Bühne und beim Proben kann ich dann immer so schwer in Worte fassen, wenn mich was stört, weil es manchmal so klitzekleine Sachen sind, die etwas ins peinliche umkippen!
    Liebe Grüße von Meike

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    1. Deine Worte berühren mich sehr. Es ist schon so, diese Zeiten, wo man nicht genau weiss, in welche Richtung man sich bewegen soll, sind schwer auszuhalten. Aber es braucht sie auch, sei es um neue Kraft zu schöpfen oder einfach um Dankbarkeit und Glück zu empfinden, wenn der Nebel sich gelichtet hat.

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  4. 'Rauhtierchen', DEIN Clown kriegt irgendwann in der Zukunft 'DEIN Gesicht und DEINE Charakter-Faerbung'!

    Es ist nur die Ausbildung, welche da gerade Dir leichte Bedenken schafft; bitte versuch' Dich weiter zu kaempfen - Du hast es schon soooo schoen weit gebracht!!!

    Riiiesen-Hug und aufmunternder Klaps auf's 'Derrier' (= zaehlt von Frauen ueber 50 nicht als sexual harassment ;-) . Als ich dies allerdings am Wochenende hier auch zum Besten von mir gab, 'erfrohr' * mir ein Herr fast und die anwesenden ihn wohl kennenden wesentlich juengeren Frauen haben sich kaum eingekriegt vor Lachen ;-) !??? Ich hoffe, DU nimmst mir diese Aussage plus virtuelle 'Aektschn' nicht uebel - danke vorab)

    Gerlinde

    * null Ahnung, was d e n so schockierte; tztztz. Ihm ist gar nichts passiert = null 'Aektschn' !




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    1. So schnell gebe ich nicht auf und danke für den aufmunternden Klaps. Das braucht man ab und zu schon auch.

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  5. Ich glaube, es war nur das falsche Tier und eine Umgebung mit zuvielen "Kojoten"....;) Dein Clownsein wird sich nun in eine Richtung bewegen, wo Du Dich wohlfühlen wirst! Und mach bitte ja weiter! Ich sehe Dich als Clown, einer, der sehr einfühlsam ist, und auch die leisen Seiten eines Menschen anstimmen kann!
    Herzlich, Rita

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    1. Ich danke dir Rita und schön, dass du an mich glaubst.

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  6. Ja, so ist das mit den Wegen, die wir einschlagen. Manche gehen wir zu Ende und gelangen glücklich ans Ziel, andere brechen wir ab oder sie erweisen sich als Sackgassen ... ganz egal wie - rückblickend erweisen sie sich alle als wichtig. Wege, die wir gehen müssen, auch wenn wir deren Bedeutung und Ziel nicht immer gleich erkennen. Dann muß man sich an den Wegesrand setzen, innehalten, um dann weiterzugehen oder umzukehren. Du wirst es ganz sicher spüren, wie es weitergeht. Gerade habe ich zufälligerweise in meinem heutigen Post auch etwas dazu geschrieben ....welch ein Zufall!
    Sei ganz zuversichtlich.
    Herzliche Grüße
    Antje

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    1. Du hast schon recht kein Weg ist umsonst. Nur stehenbleiben, dass ist wohl keine guten Option im Leben oder zumindest eine sehr langweilige.

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  7. Oh - kennst du Nothing aus Chorus Line?
    Ich hab mal gesucht, und sogar eine deutsche Version gefunden. "Gar nichts".
    Das passt doch genau auf deinen Kojoten. Morales soll sich fühlen, wie ein Skibob oder Tisch oder Eiscremtüte.... und sie fühlt nichts, nur dass es sie deprimiert...
    Leg es unter "war-nichts-macht-nichts" ab. Nicht jede Übung hilft einen weiter. Dazu sind Menschen zu unterschiedlich im Lernen. Und Fühlen.

    Liebe Grüße
    Cynthia

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    1. Du hast recht. Man soll sich auch nicht immer so unter Druck setzen, wenn mal etwas nicht so klappt. Man ist wie man ist und das ist gut so.

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  8. Sich in einen Kojoten einzufühlen stelle ich mir auch schwierig und laut vor. Das gehört wohl auf dem Weg zum Clown dazu. Alle "Ausbildungen" decken ja sämtliche Bereiche ab und ich denke jeder Clown findet seinen eigenen Weg, der zu ihm passt, es sind ja nicht alle Clowns gleich.
    Liebe Grüsse
    Brita

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    1. Ja, das Ziel ist seinen eigene Clown zu finden und darauf zu vertrauen, dass er sich irgendwann schon zeigen wird.

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  9. Du wirst Dein "eigener" Clown werden, ganz bestimmt. Er schlummert ja schon in Dir, kommt Stück für Stück ans Licht
    alles Liebe
    Elisabeth

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