Dienstag, 26. Juni 2012

Vom Kinderherz zum Erwachsenenherz


Heute bin ich ihn zum letzten Mal gegangen, diesen Weg vom Bahnhof bis zum Kinderspital, um meinen Sohn bei seiner Herzkontrolle zu begleiten.
Mein Sohn ist jetzt erwachsen und er wird zukünftig im Unispital behandelt werden. Die Untersuchung hat ergeben, das in zwei, drei Jahren ein Eingriff nötig sein wird. Es wird zum Glück keine Operation sein müssen, ihm wird über einen Herzkateter einen Stent eingesetzt werden.
Lieber wäre es uns natürlich gewesen, wenn kein Eingriff nötig wäre, aber es geht halt nicht immer so, wie man es lieber hätte. Froh bin ich, hat die Herzchirurgie in den letzten 20 Jahren solche Fortschritte gemacht, können dadurch solche Eingriffe nun viel einfacher und ohne Narben durchgeführt werden.
Das Kommen und Gehen in der Poliklinik hat mir wieder einmal bewusst gemacht, wie viele Kinder doch mit Krankheiten leben müssen und die sorgenvollen Gedanken, die sich  in den Gesichtern der Eltern wiederspielgeln, kann ich so gut nachvollziehen. Und das sich Sorgen  machen kann man leider nicht so schnell abstellen, auch wenn das Kind erwachsen ist.

10 Kommentare:

  1. Hmm, geh mal wieder auf 'nen kleinen Ratsch mit Deiner eigenen Mutter und Du wirst feststellen: Es hoert niiiie auf, sich Sorgen um die Kinder zu machen - egal wie erwachsen sie sind; Kind bleibt Kind und damit DAS Anrecht zu sich immer Gedanken (incl. Gut wie Schlecht) um dieselben zu machen. Nicht einmal Adoptiv- und/oder Pflegekinder sind 'sicher' ! ;-)
    = GsD oder Fluch ? ;-)

    Liebe Gruesse - auch an Deinen 'grossen Kleinen',
    Gerlinde

    Ich bin ueber 50, war die Aelteste daheim (aber mit den kuerzesten Beinen) und heisse heute noch "Kleine" (obwohl 'Kurze' vielleicht passender waere ;-) !)

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    1. Ja, wenn dieses sich Sorgen machen nur nicht so sinnlos wäre, es kommt ja eh wie es kommt. Oft macht man sich verrückt für nichts und wieder nichts.

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  2. Liebe Katharina, dass ein Kindespital der Ort der echten Elternsorgen ist, ist mir am Wochenende auch wieder so stark bewusst geworden. Solche Orte und Wege bleiben mit diesen Gefühlen verbunden. Schön, wenn sich da auch Dankbarkeit mit hinein mischt. Sicher ist es eine zusätzliche Herausforderung, einen menschen ins Erwachsensein zu entlassen, wenn man ihm auch die Verantwortung für eine körperliche Besonderheit, Bedürftigkeit übergeben muss, ist man doch genau darüber mit diesem Kind auf intensive Weise verbunden.
    Ich wünsche dir und ihm alles Gute!
    Gabriela

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    1. Schwierig ist eben, dass mein Sohn bei unguten Befunden mit grosser Angst reagiert, was ja auch sehr verständlich ist, und in diesem Zustand natürlich nicht verstehten kann, was der Arzt erklärt. Da ist im Moment hat eine Begleitung von der Elternseite her halt schon noch nötig.

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  3. Hmmmm meine Große war damals ein Frühchen, ich kann mich zu gut an die Ängste und Sorgen erinnern und an die Eltern deren Baby´s es nicht so einfach hatten wie unsere Tochter. Ich habe festgestellt bei beiden Kindern die Sorgen und Ängste hören nicht auf, sie ändern sich nur, mal weniger mal mehr, mal kleine Sorgen mal große.
    Und selbst bei meinen Patenkind (21) hören die Sorgen nicht auf. Jedesmal wenn wir eine schwierige Phase überwunden habe, gehe ich in mich, und versuche die Hilfe die einen zuteil wird nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Früher als Kind hab ich immer dann gebetet als ich Angst hatte, heute bete ich viel öfter ein Dankgebet. Ich hab gesundheitlich selbst auch einiges durch gemacht und ohne meine Leitung noch "oben" hätte ich das nicht durch gehalten und ich sage ehrlich die Leitung hab ich wirklich glühen lassen, und da ist es nur Recht auch Dankbarkeit zu zeigen. Auch im Krankenhaus nicht nur im Gebet. So wie es mir irgendwie möglich ist versuche ich ein positives Feedback zu geben und auch selber Unterstützung zu geben. Ich glaube meine Kinder werden auch immer meine Sorgenkinder sein, das kann ich nicht abstellen, das ist in meinen Herzen das ich mir Sorgen mache, tja ist eben Liebe (und lieben heißt auch manchmal leiden) und meine Kleine wird wohl auch immer die Kleine bleiben und meine Große eben die Große. Ja, mir wurde schon öfter gesagt, du bist ne Glucke oder ein Muttertier, egal, das bin ich halt eben.
    lg.
    Countryzicke

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    1. Eine Glucke bin ich auch, bei meinem Sohn. Bei meiner Tochter nicht, die kann ihre Eier schon gut alleine legen. Manche Kinder brauche einfach mehr Hilfe als andere.

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  4. Yep, richtig erkannt: 'Love hurts!' - deswegen auch ein Ohrwurm von Lied daraus geworden (plus aaalles was auch nur annaehernd in diese Richtung und aus welchem Grunde geht!

    LG, Gerlinde
    auch wenn Teile davon mir erspart blieben (d.h., die Guten Dinge dann aber wohl als 'nicht vergoennt' zu beschreiben waeren = selbst keine Kinder abbekommen); Einiges kenn' ich auch (incl. 'heisse Leitungen') und dankbar bin ich trotz 'komisch religioes' eigentlich fuer seeehr vieles - egal 'wie
    Empfaenger am Ende der heissen Leitung' nun wirklich heisst! ;-)

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  5. Oh ja ich kann dich gut verstehen und freue mich für dich und deinen Sohn, dass er mich dieser relativ guten Version davon kommt. Weiterhin alles Liebe und Gute.
    Grüße Annerose

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  6. Oh ich kann Dich auch gut verstehen. Mein Sohn ist seit seinem Motorradunfall vor 2 Jahren chronischer Schmerzpazient (kaputter Ischias) und findet sich nur sehr schlecht damit ab ... manchmal weiss ich vor Sorge nicht ein und aus. Das Leben ist halt nicht nur einfach. Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft.
    Und: Du hast recht, dieses sichSorgen ist wirklich sooo unnütz. Mein Sohn mag das gar nicht "was machst Du Dich so verrückt" Aber als Mutter kann man wohl nicht anders und macht sich das Leben schwer.
    Gruss LiLo

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  7. Bei jeder Kontrolle unserer Großen sehe ich auch die fast schon erwachsenen Patienten und denke mir dann jedes Mal: Wie wird es sein, wenn meine kleine Große mal dieses Alter hat?
    Ich glaube, das Sorgenmachen gehört zum Muttersein. Man sorgt sich einfach um jemanden. Eigentlich ist das gut, weil es zeigt, welchen Schatz man da ins Leben begleiten darf. Aber ich kenne auch die Stunden, in denen mich Sorgen dieser Art belasten, weil sie irgendwie negativ angehaucht sind. Weil sie von Angst besetzt sind.
    Es ist gut, dass die Medizin heute so vieles kann. Auch wenn es immer eine Gratwanderung ist in vielen Bereichen.
    Liebe Grüße. maria

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