
Kennt ihr das auch? Aufwachen, der erst Blick aus dem Fenster verspricht nichts als ein grauer Regentag und man würde am liebsten wieder die Decke über den Kopf ziehen, sich verstecken vor der Alltagsroutine, die einem erwartet.
Der ewig gleiche Trott, die ewig gleichen Bahnen, die man zieht - ist das der Sinn des Lebens?
Gerade heute geht es mir so und gerade heute ist mir wieder ein Dokumentarfilm in den Sinn gekommen, den ich vor ein-zwei Jahren gesehen habe und der mich tief beeindruckt hat. Dieser Film hiess "Der Marathonmönch".
Ein buddhistischer Mönch ist auf der Suche nach Gott sieben Jahre gelaufen und hat dabei rund 40.000 Kilometer zurückgelegt.
Er verliess jede Nacht seinen Tempel genau um 1:50 Uhr und lief in Strohsandalen los, trug einen Hut aus gerolltem Zedernholz und eine Papierlaterne mit einer Kerze in der Hand.
Knapp sechs Stunden war der Mönch unterwegs, mindestens eineinhalb Stunden davon betet er: an Tempeln, Schreinen, Bäumen, Steinen, Bächen. 255 heilige Orte auf dem Berg Hiei sind es und jeder hat seine eigenen Regeln. An manchen ist es nur eine kurze Handbewegung, ein dahin geworfenes Wort oder eine Segnung, an anderen eine ausgefeilte Choreografie.
Eine für mich nahzu unmenschliche Kraftanstrengung liegt hinter diesem Mönch.
Er hat sich dieser Routine hingeben oder unterworfen, wie man das auch nennen will, und hat sein Seelenheil darin gefunden.
Warum gibt es immer wieder Zeiten, wo es schwer fällt zufrieden zu sein mit dem was ist?
Was erwartet man vom Leben, was ist sein Sinn?
Ist einfach Nicht-fragen, sondern Tun die Antwort?