Donnerstag, 30. Juli 2020

Coachtomate





Ich weiss nicht, ob es an meinem nicht vorhandenen grünen Daumen liegt, dass meine Tomaten nicht rot werden.
Jetzt habe ich ihnen ein Tomatenmädchen zur Seite gestellt.
Sie wird die grünen Tomaten jetzt coachen auf ihrem Weg zur roten Farbe.

Freitag, 24. Juli 2020

Die kleine Herumsteherin


"Ich verteile nichts. Ich suche nichts, ich finde nichts.
Ich habe keine Fragen, ich habe keine Antworten.
Ich stehe einfach nur rum. Aber glaubt mir, dass ist gar nicht so einfach, wie es aussieht."

Donnerstag, 23. Juli 2020

Die Herzsammlerin


"Ihr Menschen habt ja die komische Angewohnheit eure Herzen zu verlieren. Die liegen dann überall herum. Ich muss die dann aufsammeln und zurück bringen.
Die meisten freuen sich, wenn sie ihr Herz wieder haben. Manche haben es allerdings noch gar nicht bemerkt, dass sie ohne Herz herum laufen und sind ganz überrascht.
Aber es gibt auch welche, die wollen es gar nicht mehr. Sie sagen, es lebe sich besser ohne Herz.
Für diese Herzen suche ich einen schönen Ort und schreibe einen Zettel dazu " Herz zu verschenken" und hoffe, dass jemand das Herz findet, der es auch zu schätzen weiss.
Wenn du dein Herz mal suchst, geh nicht zum Fundbüro, komme lieber zu mir."

Mittwoch, 22. Juli 2020

Frau Pilzzwerg




"Ich bin keine Pilzsammlerin, ich bin eine Pilzverteilerin. Ich suche einen schönen Ort für meinen Pilz. Dort stecke ich den Pilz in die Erde und verstecke mich.
Wenn ein Pilzsammler den Pilz findet und sich freut, dann freue ich mich ganz leise mit.
Manchmal muss ich sehr lange warten, bis jemand kommt.
Aber wir Zwerge sind das herumstehen gewohnt.
Manche von uns stehen ja auch in Gärten herum. Das sind die Gartenzwerge.
Ich bin eine Pilzzwergin. Im Wald herum stehen gefällt mir besser.
Wenn aber kein Pilzsammler kommt und den Pilz findet, dann suche ich mir einen andern Ort.
Ich muss in Bewegung bleiben. Denn wenn ich zu lange an einer Stelle stehe, dann wachse ich dort fest und das will ich nicht.
Das unterscheidet mich von den Gartenzwergen, die sind in der Regel sehr sesshaft.
Ich liebe meine Freiheit.
Vielleicht finden Sie ja mal einen Pilz von mir, dass würde mich freuen."


Donnerstag, 16. Juli 2020

Zwei Hoffnungsträger


Nach den Ferien bin ich in ein kleines Loch gefallen. Bei mir ist ja alle weggebrochen, was Aussenkontakt bedeutete hat.
Keine Märkte, keine Clownbesuche, ins Fitnessstudio und zu anderen Freizeitaktivitäten zieht es mich auch nicht.
Das bedeutet, ich bin viel allein Zuhause und dann kommt man schon ins Grübeln, wie das weiter gehen soll.
Der kleine Drache, ein Auftrag, den ich letzte Woche filzen durfte, hat mir wieder etwas Mut gegeben.
Ausserdem konnte ich das kleine Zwergenmädchen über mein Instagramprofil verkaufen.
Zum Glück gibt es Internet, sonst hätte ich keine Möglichkeit meine Figuren zu verkaufen.
Es hat ja nicht viel Sinn sich hängen zu lassen und es geht mir ja sehr gut, im Vergleich zu vielen anderen.
Aber es muss sie wohl auch geben, diese Tage, wo man einfach keinen Drachenmut hat.







Freitag, 3. Juli 2020

Ferien in Zeiten von Corona oder Weitwandern ist wunderbar

Ich habe noch nie zur Gruppe der FernreiserInnen gehört. Ich bin auch noch nie geflogen.
Darum ist für für mich normal, Ferien in der Nähen zu geniessen.
Corona hat meinen Mann und mir bei unseren Ferienplänen somit keinen Strich durch die Rechnung gemacht.
Da mein Mann seit dem Lockdown nicht mehr in seiner Heimatstadt Ulm war, sind wir ein paar Tage dort hin gefahren und haben erlebt, wie es ist, wenn Menschen im Alltag Masken tragen.
In der Schweiz sieht man ja wenige die Masken tragen, dass wird sich ja nun aber auch hier bald ändern.



Wir sind dann nach Hause gefahren, weil ich für 40 lebhaft 3 bis 5 jährige Vorschulkinder einer Internationalen Schule einen Auftritt hatte.
Ich bin sehr dankbar für jeden Vorstellung, die ich spielen darf und habe etwas Sorge, wie das weiter geht mit den Massnahmen.


Dann sind wir nach Adelboden in das Haus meiner Vorfahren gereist und ich durfte dort zusammen mit meinen Kindern meinen Geburtstag im kleinen, feinen Rahmen feiern.


Schon länger hatte ich die Idee von meinen Heimatort Adelboden zu unserem Wohnort zu wandern.
Nun war die Zeit gekommen, diesen Plan Wirklichkeit werden zu lassen.


Die ersten beiden Etappen wanderten wir 3 Stunden ohne  Rücksäcke und fuhren dann wieder zum Übernachten nach Adelboden zurück.
Auf dem Bild sieht man die Hängebrücke zwischen Adelboden und Frutigen. Kaya hatte keine Freude, aber ich bin stolz, dass er mit mir über die Brücke gelaufen ist.


Wir sind wie Spielbälle auf dem Fluss des Lebens. 
Äussere Bilder führen beim Wandern zu inneren Bildern.
Dieses Bild ist auf dem Weg nach Reichenbach entstanden.



Am dritten Tag sind wir hinter dem höchsten Berg auf diesem Bild, dem Niesen, los gelaufen. 
Einmal falsch abgebogen und schon ist man länger unterwegs, als gedacht.
6 Stunden Wanderzeit mit Gepäck, ich habe gestaunt, dass ich das geschafft habe und wie weit man in dieser Zeit kommt. Mann, Hund und ich sind sehr müde in Thun angekommen.
Gestaunt haben wir dort über Häuser, die wie kleine Paläste aussahen und Häuser mit Garagen für Schiffe.
Thun ist ein reizendes Städtchen, dort zu wohnen muss schön sein.


Wegen starkem Regen haben wir Thun erst um 12 Uhr Richtung Emmental verlassen und die Erkenntnisse dieses Tages waren folgende:
1. Im Emmental wandert man stundenlang ohne eine Menschenseele zu treffen.
Tiere, z.B. Kühe, sieht man merkwürdigerweise auch nicht viele.
2. Auf Google maps Wanderzeiten kann man getrost ein Drittel dazu rechnen, dann stimmen sie.
3. Ich bin überrascht, dass ich es schaffe 6 Stunden bergauf, bergab zu wandern.
4. Das Emmental ist SEHR hügelig.
5. Das Emmental hat wenig ÖV. Zum Glück haben wir einen der wenigen Buse erwischt, als wir nach 6 Stunden einfach zu müde zum weiter laufen waren.
6. 10 Minuten Busfahrt entspricht 2 Stunden Laufzeit.
7. Im Emmental bekommt man als VegetarierIn Poule serviert.

Immerhin haben sie sich bemüht und ich habe mich amüsiert und beide Augen zu gedrückt. 
9. Auch wenn das Wetterapp den ganzen Tag Regen vorhersagt, kann das doch noch ein Tag mit viel Sonnenschein werden.

Von Eggiswil nach Ranflüh konnte ich mich kaum satt sehen an den schönen Häusern und liebevoll gepflegten Gärten, an denen wir heute vorbei gewandert sind.

4 Stunden waren wir unterwegs, der Emme entlang, flussabwärts, grossteils auf lauschigen, kleinen Waldpfaden.
Das war gerade das Richtige für unsere müden Glieder, die vom Vortag doch recht strapaziet waren.
Wir hatten sogar Zeit für längere Pausen.
Es zeigt sich aber immer wieder, die Schweiz als Urlaubsland muss man sich leisten können.
8.-Fr für 1 Liter Wasser isch nit nüd.

Das grandiose Wetter war zum Glück umsonst. Wie auch der Anblick der Natur und den vielen schönen Emmentaler Häusern.

Von Ranflüh führte der Weg nach Sumiswald.

Wir müssen unsere Tagesetappen den Unterkünften anpassen, bei denen auch Hunde willkommen sind.
All zu viel Möglichkeiten gibt es dort sowieso nicht. Darum fallen die Wanderzeiten auch sehr unterschiedlich aus.
Die Wirtin war ähnlich ungenau wie Google maps und meinte, dass wir in einer Stunde an unserem nächsten Zielort ankommen würden.
Nun, joggen mit Rucksack, bergauf, bergab ist nicht so unser Ding und so wurden es 3 Stunden, wie uns der Routenplaner vorher gesagt hat.
Unterwegs haben wir uns vom Anblick des Niesen verabschiedet.

Der Weg führte vorbei an unzähligen schönen Lindenbäumen, die da schon seit Jahrhunderten da stehen und in den Himmel wachsen.


Mein Wandergebet war heute der Schönheit diese Bäume gewidmet.


Die nächte Etappe sollte uns eigentlich nach Huttwil führen. 
Als ich morgens, mit steifen Glieder, aus dem Bett gestiegen bin, habe ich zu meinem Mann spasseshalber gesagt, er soll mich jetzt ObiWANKEnobi nennen.
Weil wir beide müde waren und das Wetter unbeständig, haben wir beschlossen, nach zwei Stunden Wanderzeit, unsere Tour zu beenden. In Wasen sind wir dann in den Bus eingestiegen und in 2,5 Stunden waren wir zu Hause.
Zu Fuss hätten noch drei Tagesetappen gebraucht.



Wandert man durch das Emmental hat man das Gefühl, die Welt wäre noch in Ordnung.
Die Landschaft wirkt unberührt, überall stehen wunderschöne Häuser. 



Die Stöckli, das sind kleine Häuschen, in die die Eltern nach der Hofübergabe ziehen, erinnern mich an die Tinyhäuschen, der heutigen Zeit.
Gar nicht zeitgemäss ist leider das, was man auf der Speisekarte findet.
Es ist viel Fleisch und für die VegetarierInnen gibt es, wie vor 20 Jahren, einen Gemüseteller mit Gemüse aus dem Gefrierfach.
Mein Magen mag das nicht und das ist immer ein Problem, wenn ich mehr als eine Woche auf frisch gekochte Produkte verzichten muss.
So gesehen ist es schön, wieder zuhause zu sein.
Auch wenn ich es schon etwas schade finde, dass wir es nicht bis ganz nach Hause geschafft haben.
Wir werden das nachholen, dann aber mit leichtem Rucksack.
Man braucht viel weniger, als man denkt.
Das ist es wohl auch, was uns das Leben mit dem Virus lernt.