Montag, 26. Juli 2021

Ferienglück in Adelboden


 
Alleine, so ganz für mich, war ich schon lange nicht mehr.
Meine Tante hat  Jahrzehnte ihres Lebens alleine gelebt. Dieses Kämmerchen, nicht breiter als ein Bett war ihr Schlafzimmer.
Ich liebe diese Einfachheit - ein Bett, ein Schrank und der Blick aus dem Fenster in die Alpenwelt.
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Die ersten zwei Tage habe ich viel gelesen. Im Haus gibt es kein WLAN, was ich sehr schätze. 
Darum nehme ich mir immer Zeitungensartikel mit, die ich dann lese. 
Das Geschehen in der Welt bildet einen rechter Kontrast zu der Idylle um mich herum.
Aber ich will die Augen nicht verschliessen, auch wenn es mich das Gelesen oft sehr deprimiert.
Aber mir wird auch immer wieder sehr bewusst, wie dankbar ich dafür bin, dass ich so leben darf, wie ich lebe.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am dritten Tag traff ich mich mit einer liebe Kundin, welche zusammen mit ihren Kindern im gleichen Ort Ferien gemacht hatte.
Da konnte ich die bestellten Figuren gleich persönlich vorbei bringen und zu einer gemeinsamen Wanderung aufbrechen.
Der Vogellisi-Weg ist für Kinder, die nicht wandern wollen ideal, weil sie durch die verschiedenen Stationen, mit Spielgeräten und Rätseln, die es zu lösen gilt, vergessen, dass sie gerade am Wandern sind.
 
 
  
Die restlichen Tage habe ich viel gefilzt. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Drinnen und draussen, das war einfach wunderbar. So konzentriet arbeite ich selten, weil mich hier wenig ablenkt.

 
 Es sind Fingerpuppen für einen Auftrag enstanden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am Sonntag habe ich am Koffermarkt in Adelboden teilgenommen. Trotz des schlechten Wetterbrichtes blieb der Tag ohne Regen und das war  dann das Tüpfelchen auf dem i einer schönen Woche in den Bergen mit traumhaftem Wetter.
 
 
Diese Tage in den Bergen war einfach perfekt.
 





 
 
 

Dienstag, 20. Juli 2021

Auszeit


 Ich bin ein paar Tage in den Bergen und am Sonntag bin ich von 13 bis 17 Uhr am Koffermarkt in Adelboden.

Sonntag, 18. Juli 2021


 

An Freitag gingen wir mit dem Thema "Fischen" ins Altersheim.
Meine Clownpartnerin hat allerlei Gegenstände mit Magneten versehen, die man mit Hilfe einer Angel aus dem Bollerwagen Fischen konnte.
Ich hatte einen Fisch in einer Handtasche dabei.
Viele von unseren BewohnerInnen sind in ihren Fähigkeiten schon sehr eingeschränkt. Gespräch sind oft nicht mehr möglich.
Diese Gegenstände ermöglichen Spiel-und Gesprächsstoff.
Mit einem Schraubenzieher konnten wir z.B. meine lockeren Schrauben wieder anziehen, bei einem Schlüssel, kam die Frage auf, wem der wohl gehört und welche Türe man damit aufschliessen kann.
Mein Fisch hätte kalt, meinte eine Bewohnerin und er bekam daraufhin eine Socke übergezogen.
Die Bewohnerin war sehr erleichtert, dass mein Fisch nun nicht mehr frieren muss.
Manchmal ist es aber auch erstaunlich, wie gut das Gedächtnis noch ist.
Einer Frau hatte ich, beim letzten Besuch, auf die Frage, warum ich so grosse Schuhe habe, erzählt, dass ich mit ihnen über das Wasser laufen könne.
Ich hatte das schon wieder vergessen, aber sie hat mich heute darauf angesprochen.
Ein Bewohner, der neu ins Heim kam, hat uns erzählt, dass drei seiner vier Kinder schon nicht mehr leben.
Als Clown kann man diese Tragik irgendwie viel einfacher als Teil des Lebens annehmen und sagen, dass das Leben oft auch einfach sehr traurige ist.
Worauf der Mann geantwortet hat, dass stimmt, aber man müsse das Leben nehmen so wie es ist und das Beste daraus machen.
Besonders schön war auch, einfach in die lächelnden Augen einer Frau zu schauen.
Wo keine Worte mehr sind, gibt es dennoch Möglichkeiten der Verbindung von Mensch zu Mensch.

Montag, 12. Juli 2021

Geburtstag feiern

 
 
Beim Clownbesuch im Altersheim letzte Woche hatt meine Kollegin Geburtstag, da lag das Thema Geburtstag feiern nahe.

Ich habe kleine Küchlein gebacken, die wir verteilt haben und meine Kollegin hat einen Bollerwagen geschmückt und Tischbomben gebastelt.
 
 

 
Es ist schön, die Menschen immer besser kennen zu lernen, weil man dann auch immer besser mit ihnen kommunizieren kann.
Es gibt aber auch immer wieder Überraschungen, wie die Frau, die seit Monaten nicht mehr geredet hat, plötzlich zu meinem Murmeltier gesagt hat, er wäre ein Frechdachs.
 
 

Eine Frau von einem bettlägerigen Bewohner kam, angelockt vom Gelächter im Aufenthaltsraum, auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht kurz ins Zimmer von ihrem Mann kommen könnte.
Das habe ich natürlich gerne getan und mich einmal mehr gefreut, zu sehen, wir wert- und sinnvoll Clownbesuch sind.
 

 
Wir bringen Moment der Freude und Leichtigkeit mit und ich denke, davon bleibt auch etwas zurück, wenn wir schon wieder gegangen sind.
Da mein Kollegin gerne zaubert habe ich ihr ein Buch geschenkt und klar gehört da auch ein Buchzeichen von mir dazu.
 

 

Dienstag, 6. Juli 2021

Kaya 4.4.2009 - 5.7.2021

 


12 Jahre lang war Kaya mein treuer Begleiter.

Ich werde ihn sehr vermissen, auf meinen Wegen, die ich jetzt ohne ihn gehen muss.

 

Nachdem ich zwei Blindenführhundwelpen gross gezogen habe, war der Wunsch nach einem eigenen Hund in mir gewachsen. Damals Ja zu Kaya zu sagen, fiel mir trotzdem nicht leicht. Dieses Ja hatte mir innerhalb von 10 Tagen 8 Migräneanfälle eingebracht. 

Denn mein Kopf sagte mir ganz richtig, die Entscheidung für einen Hund ist eine Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen. Ein Hund kostet Zeit und Geld. Neben vielen schönen Begegnungen muss man auch immer wieder als Mülleimer für frustrierte Menschen dienen, die ihre Unzufriedenheit an Hunden, respektive ihren Besitzern abreagieren müssen, gerade wenn Hund noch jung und unerzogen sind. Mit den Jahren werden solche Begegnungen zum Glück aber weniger.

Ausserdem ware meine Kinder schon selbständig und mit einem Hund wird alles wieder komplizierter. Man nimmt sich schon ein Stück Freiheit und Spontanität.

Die Entscheidung für einen Hund kann man im Grunde nur vom Bauch aus getroffen werden.




Alle Vorbehalte meines Kopfes waren nichts, gegen das, was Kaya mir gegeben hat.
Er war für mich und meine Familie das grosse Los und hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören. 

 

 

Wie unendlich dankbar war ich, dass Kaya da war als es meinem Sohn eine zeitlang psychisch nicht gut ging und nicht aus dem Haus wollte

Aber mit Kaya ist er spazieren gegangen und ich wusste Kaya passt auf ihn auf und so war es auch. Die Spaziergänge mit Kaya haben meinen Sohn gut getan.

 

Kaya hat auch viel Fröhlichkeit in die oft bedrückenden Besuche bei meine Mutter gebracht, in der Zeit als sie pflegebedürfig war. 


Er hat mich auf unzähligen Spaziergängen und Wanderungen begleitet und war für mich Bewegungsmuffel mein personal trainer.

Er war ein ruhiger Hund, sehr freundlich zu Menschen und auch zu Artgenossen. Nie hatte ich eine schwierige Situation mit anderen Vierbeinern, worüber ich wirklich glücklich war.
Er war unglaublich souverän.
Er war kein Schmusehund, er war nicht so eine Hund der unbedingt gefallen will.
Kaya heisst auf türkisch Felsen und das war er auch, ein Fels in der Brandung.
Er war einfach gut so, wie er war.
 

 
Sehr dankbar bin ich auch, dass er trotz seiner chronischen Krankheit so ein langes und gutes Leben hatte.
Ich kann mir das Leben ohne ihn noch gar nicht wirklich vorstellen.
Er wird mir und meiner Familie sehr fehlen.