Als ich gestern meine
Post fertig geschrieben habe, bekam ich plötzlich Lust, mich für eine paar Stunden vogelfrei zu fühlen.
Innerhalb unseres Käfigs, bestehend aus diversen Verpflichtungen, Familienbudget, Ängsten und was es da an Beschränkungen mehr gibt, haben wir unsere Möglichkeiten unsere Flügel auszubreiten.
Bei mir braucht es nicht viel, um mich vogelfrei zu fühlen. Für mich, die ich im Sternzeichen Angsthäsin geboren bin, ist schon eine Wanderung allein in unbekanntem Gebiet ein kleines Abenteur. So hat ein Hasenherz auch seine Vorteile.
Also habe ich den Rucksack gepackt, den Vogel aus seinem Käfig befreit, den Hund angeleint und bin in den nächsten Bus gestiegen.
Meine Wanderung führte mich durch ruhige Wälder, idyllische Lichtungen
und schöne Moorlandschaften.
Ich setzte den Vogel in ein gemachtes Nest, da wollte er aber nicht sitzen bleiben.
Also ging es weiter, mit Blick auf die Rigi, Königin der Berge,
und vorbei an bühenden Apfelbäume.
Ich freute mich an den Ferkelchen, welch süsse Glücksymbol,
um wenige Schritte weiter mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu werden.
In Küssnacht, dem Ziel der Wanderung, bin ich mit Hund und Vogel in den Zug nach Hause gestiegen
und habe während der Zugfahrt die schöne Aussicht genossen.
Alleine Wandern zu gehen ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich kann mein Tempo laufen, meinen Gedanken nachhängen oder auch gar nichts denken. Es beflügelt mich und gibt mir das Gefühl ganz bei mir zu sein. Es tut gut, ab und zu ein einsamer Wandervogel zu sein.