Mittwoch, 25. September 2013

Von Menschen, Hunden und der Angst

Kaya ist leider ein sehr kontakfreudiger Hund. Ich bemühe mich sehr, ihn immer an die Leine zu nehmen, wenn uns Menschen entgegen kommen. Meistens klappt das auch, aber leider nicht immer. Ein Hund ist ja keine Maschine und wir Menschen machen auch nicht immer das, was wir sollten. Ausserdem ist Kaya ist ein sehr friedfertiger Hund, sonst würde ich ihn nicht von der Leine lassen.  Das Einzige was mein Hund macht, ist die Menschen mit ihren eigenen Ängsten konfrontieren.
Heute Morgen hatte ich mal wieder so eine Begegnung mit einer Frau, die Angst vor Hunden hat. Ich konnte ihn nicht rechtzeitig abrufen. Kaya ging kurz zu ihr hin ohne sie zu berühren und lief dann weiter. Aber schon hiess es, ich müsse meinen Hund immer an die Leine nehmen, wenn er nicht gehorchen würde.
Ich habe durch aus Verständnis dafür, wenn man Angst vor Hunden hat. Noch vor wenigen Jahren hatte ich mich auch immer hinter meinem Mann versteckt, wenn mir ein freilaufender Hund entgegen kam. Aber wir sind Menschen mit Verstand, wir können lernen mit unseren Ängsten umzugehen. Das wäre ja auch zu unserem eigenen Wohle. Aber scheinbar ist es einfacher in der Opferrolle zu verharren. Statt desen versucht man sich mit Hilfe von Gesetzen die Bestie Hund vom Hals zu halten, anstatt sich mit dem Wesen eines Hundes ausseinander zu setzen.
Der Kanton Waadt arbeitet zurzeit ein neues Hundegesetz aus, welches ab 2014 in Kraft tritt.
Kernpunkte:
Alle Hunde über 25 kg und mit einer Risthöhe ab 55 cm müssen in der Öffentlichkeit an der kurzen Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen.
Alle diese Hunde dürfen nicht mehr frei laufen im Wald, auch ausserhalb Wildsetzzeiten.
Alle diese Hunde sind als potentiell gefährlich eingestuft.
Kundgebung:
Am 01.10.2013 um 13.30 - 14.15 Uhr und von 16.30 - 17.30 Uhr findet in Lausanne auf dem Place de la Riponne eine stille Kundgebung statt. Es geht darum den Ratsmitgliedern, welche dieses Gesetz beraten, vor Antritt zu ihrer Session und beim Verlassen des Rathauses die Solidarität mit den Hundehaltenden im Kanton Waadt und ihren Hunden zu bezeugen.
Radio- und Fernsehstationen sind anwesend und werden von der Kundgebung berichten.
Wer nicht persönlich gehen kann wird gebeten, den Unteschriftenbogen auszufüllen. Er kann hier angefordert werden sekretariat@igko.ch.
Es macht mich wütend, dass wir Menschen uns das Recht herausnehmen mit den Tieren und der Natur zu machen, was wir wollen. Und ein Hund soll nicht mal das Recht auf eigene Bewegungsfreiheit haben. Welcher Mensch würde gerne immer an einer Leine gehen?

35 Kommentare:

  1. Oh wie ich Dich verstehe!
    Mein Grosser hatte einen schwarzen Schäferhund, lammfromm und sehr folgsam. Er wurde viele Jahre alt und er hat nie, wirklich nie irgendjemanden etwas getan. Und doch, allein durch die Farbe schwarz und die Grösse kam Benjamin ständig in solche Situationen. Teilweise losschreiende Menschen ... ohne Grund.
    Wenn solch ein Gesetz durchkommt ist das sehr traurig. Wie Du schon schreibst, die Hunde sind dann völlig aller Freiheiten beraubt. Das darf so nicht sein!
    Wir haben unsere Jacky, sie ist nicht ganz so gross, leider sehr unfolgsam, deshalb ausserhalb des Gartens fast immer an der Leine. Und doch auch da, obwohl sie noch nie allein im Dorf unterwegs, war wird der Hund, werden wir angefeindet, nur weil sie da ist ...
    Erst gestern ging ich aus einer Bäckerei, eine alte Dame mit kl.Hund an der Leine läuft vorbei. Die hinter mir den Laden verlassende Mama "reisst" ihr Kind an sich: "Pass auf, der macht Aua!"
    So darf und soll das nicht sein.
    Ich habe übrigens mein Leben lang Angst vor Hunden gehabt, durch Michael und seine Hunde, die ja nun auch meine Hunde wurden habe ich gelernt dass meine Angst unbegründet war. Trotz dieser Angst habe ich früher nie eine solche Art gegenüber Hunden oder den Besitzern an den Tag gelegt.
    Ein Thema das viele Facetten hat, bin neugierig auf die nächsten Kommentare
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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    1. Wenn ich mal wieder so heruntegeputzt wurde, tröste ich mich mit dem Gedanken, dass solche Menschen furchtbar unzufriedene Zeitgenossen sind. Menschen, die sich über meinen Hund freuen, strahlen nämlich imnmer viel mehr Lebensfreude aus.

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  2. Also das mit dem Kanton Waadt: ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese neue "Regelung" mit dem Tierschutzgesetz konform ist.... bei uns (TESSIN) gibt es zwar auch Vorschriften, vorallem bzgl. der gefährlichen Rassen. Aber der Kantonsveterinär hat in einer TV-Sendung erklärt "an öffentlichen Orten mit wenig bis keinem Publikum ist es erlaubt, Hunde frei laufen zu lassen"
    Schrecklich zu denken, dass ein Hund IMMER an der Leine sein soll!
    LiLo

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    1. Das ist ja interessant, weil soviel ich weiss im Kanton Schwyz auch schon überall Leinenzwang ist. Dann ist das also Ermessensache? Und Menschen, die mir sagen"Der muss an die Leine." haben gesetzlich gar nichts in der Hand.

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  3. Hm, ich oute mich mal: ich habe Angst vor manchen Hunden. Ich bin als Kind von einem Dackel gebissen worden, einfach so beim Vorbeigehen. Er gehörte einer alten Dame, die vermutlich große Probleme hatte mit dem Hund richtig umzugehen. Daraufhin hatte ich jahrelang Angst vor allen Hunden. Heute schaue ich mir die Herrchen und Frauchen an und weiß instinktiv vor welchem Hund ich mich lieber ein wenig ferner halte. Ich habe aber auch viele wirklich liebe Hunde kennengelernt (lustigerweise oft richtig Große). Meiner Meinung nach kommt es sehr darauf an, wie es dem jeweiligen Hund geht, ob er glücklich ist - immer an der Leine gehen kann dabei sicher nicht helfen. Ich hoffe das Gesetz kommt nicht durch. Aber ich würde mir wünschen, dass manchen Hundehaltern ein wenig besser auf die Finger geschaut wird. Erst kürzlich habe ich wieder eine Dame erlebt, die versucht hat ihren jungen Hund mit hysterischem Kreischen und Einschüchtern und Gegen-die-Wand-drängen zu erziehen.

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  4. Ich bin einfach für ein wenig mehr Toleranz untereinander. Oft machen sich auch Hundehalter untereinander das Leben schwer und da müsste doch nicht sein.
    Ich bin auf jeden Fall sehr froh, habe ich meine Angst vor Hunden verloren, denn mein Hund ist eine grosse Bereicherung für mich und meine Familie.
    Der Standpunkt, ich habe Angst, also sorge du dafür dass ich mich dieser Angst nicht stellen muss, finde ich irgendwie auch sehr egoistisch und wenig eigenverantwortlich.

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  5. Hallo,

    Zitat: Der Standpunkt, ich habe Angst, also sorge du dafür dass ich mich dieser Angst nicht stellen muss, finde ich irgendwie auch sehr egoistisch und wenig eigenverantwortlich.

    Das finde ich verletzend, egoistisch und sich aus der Verantwortung stehlend. Obwohl ich mich meiner Angst stelle, und daran arbeite kann ich sie nicht ausstellen. Noch nicht. Und solche Aussage machen mich unfassbar wütend- ich will niemanden über einen Kamm scheren, doch die Angst vieler Menschen, insbesondere Kinder als eine Lappalie darzustellen damit sich der Hundebesitzer aus der Verantwortung ziehen kann ist einfach unfassbar. Ich habe 4 Hundebesitzer in meinem Freundeskreis die es als selbstverständlich ansehen ihre Tiere bei sich halten (was bei ihnen auch ohne Leine geht). Ich selbst wurde als Kind von einem als sehr kinderlieben bezeichneten Familienhund angeschnüffelt, habe mich vor der kalten Nase an meiner Hand erschrocken und bekam dies bitter zu spüren. Ich komme aus einer Hundefreundlichen Familie. Es war nicht unser eigner. Keiner steckt in dem Tier drinnen, und weiß wie es reagiert. Die Narbe trage ich heute noch.

    Ich bin für Leinenzwang und Verantwortung der Hundehalter. Ich selbst halte mich vor fremden Hunden fern. Und möchte das die Halter das auch respektieren. Trotz allem bin ich kein Feind von ihnen, und würde große Areale begrüßen, die eben für Hunde gekennzeichnet sind, und welche in denen Menschen ihnen aus den Weg gehen können.

    Katharina ohne Blog

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    1. Das habe ich mir schon gedacht, dass ich mit diesem Satz nicht auf Verständnis stosse. Nun kenne ich eben beide Seiten aus eigene Perspektive, die der Nichthundhalterin mit Angst vor Hunden und nun die der Hundehalterin ohne Angst vor Hunden. Für mich stimmt der Satz so, wie ich ihn geschrieben habe. Man kann gegen Ängste etwas tun, aber viele wollen das gar nicht, wenn es um die Angst vor Hunde geht. Ist ja einfacher die Freiheit der Hunde zu beschneiden. Ich stehle mich keinewegs aus der Verantwortung. Ich bin mit meinem Hund immer am üben. Aber üben kann man eben nur, wenn man ihn auch frei laufen lassen kann und da kann leider immer mal ein Mensch um die Ecke kommen. Und mein Hund halt wirklich ein friedlicher ist, gehe ich diese Riskio halt ein.

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    2. Ganz ehrlich? Warum soll ich mich dieser Angst stellen, und wie soll das dann aussehen?
      Soll ich mir jetzt wider meiner Überzeugung einen Hund anschaffen?? Der Konsens ist ja sehr eindeutig: Hunde wie Hundehalter unterscheiden sich im Charakter und im Auftreten. Das ich sehr nette Hunde "kenne", macht meine Angst vor fremden, auf mich unangeleint zugaloppierenden Hunden ja nicht geringer.
      Gilt übrigens auch für meine Kinder, die es nicht mögen, wenn fremde Hunde an Ihnen hochspringen. Dieses "ist doch ein ganz lieber, der tut nix" kann ich einfach nicht mehr hören; noch nie, wirklich nie habe ich von einem Hundehalter gehört, dass man lieber einen Bogen um seinen Hund macht. Und: meine Kinder sind auch lieb, und trotzdem kleben sie nicht ihre abgelutschten Bonbons auf andere Leute Hosenbeine.
      So ein paar Grundregeln im Umgang mit Hunden kennen meine Kinder (ruhig stehen bleiben und anschnuppern lassen, nicht von hinten herangehen, etc.), ich wünsche mir den Respekt der Hundehalter, umgekehrt ein paar Grundregeln zu beachten: wenn das Kind vor Angst weint oder man sich als Erwachsener unwohl fühlt, und man den Halter bittet den Hund anzuleinen, dann möchte ich mir keine blöden Kommentare anhören müssen. Und die Aussage, ich würde mich weigern mich meinen Ängsten zu stellen, fällt auch unter diese Kategorie "tendentiell unverschämt". Eine sehr seltsame Psychologisierung.
      Soll ich jetzt mit den Hundehaltern ein Gespräch darüber führen, aus welcher tiefenpsychologischen Motivation heraus sie sich ein Hund in der Stadt halten?

      Hier in unserer Gegend gibt es ausgezeichnete Hundeauslaufflächen, lasst doch die Hunde dort frei laufen und auch gerne außerhalb der Stadt oder an weniger frequentierten Stellen. Aber ansonsten bitte an der Leine. Es gibt so viele unberechenbare Hunde (-halter).

      PS: Den Gesetzesentwurf finde ich übrigens auch total übertrieben.

      LG frifris

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    3. Idh denke, wir werde nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich kann einfach nur sagen, ich bin froh, habe ich mir meine Angst vor Hunde angeschaut und überwunden, weil ich einfach besser so lebe. Mein Hund ist für mich und meine Familie eine grosse Bereichrung, die ich nicht missen möchte.
      Ich würde mir halt wünschen, dass viel mehr Menschen ihre Angst vor Hunden ablegen würden, weil es einfach oft gar nicht nötig ist.
      Angst ist kein schönes Gefühl, ich weiss wovon ich rede. Was spricht dagegen, sich von dieser Angst zu lösen? Das geht mir einfach nicht in den Kopf.
      Einen Hund muss man sich deswegen sicher nicht anschaffen, da gibt es andere Wege. Ich habe mir auch nicht gleich einen Hund gekauft. Den Hund der Nachbarin ausgeführt, zweimal Welpen für die Blindenhundeschule aufgezogen und dann den eigenen Hund.
      Habe also dreimal hintereinander junge Hunde aufgezogen und musste mir da viel anhören, weil junge Hunde einfach nicht gleich folgsam sind.
      Ich kann nur von mir und meinem Erleben sprechen. So wie du nur dich und deine Sicht siehst.

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    4. Da hast du wohl recht, dass man da nicht auf einen Nenner kommt. Nur so viel: ich habe sowieso nicht grundlegend Angst vor Hunden. Ich fühle mich auch nicht unwohl wenn Hunde in der Nähe sind. In der Stadt trifft man aber einfach gehäuft auf Hunde. Ängstlich werde ich nur wenn ein Hund auffälliges Verhalten zeigt und wenn der Halter seinen Hund gar nicht im Griff hat und der Hund seltsames Verhalten zeigt. Ist ja gottseidank nicht die Regel. Mein Sohn hat allerdings sehr große Angst vor Hunden (er ist natürlich auch nicht viel größer als manche Hunde), vor allem wenn sie bellen und an ihm hochspringen. Trotz liebem Schulhund, übrigens. Wie soll er denn bitte an seiner Angst noch arbeiten? Das ist für mich einfach ganz eindeutig Aufgabe der Halter, die Hunde im Griff zu haben, wenn sie merken dass jemand so ängstlich reagiert. Jetzt bin ich aber still zu dem Thema, darüber wurde schon so viel gestritten... ;)

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    5. Och, ich sehe das nicht als streiten. Jeder hat halt so seine Meinung, ich finde es wichtig, dass man die Offenheit hat, auch mal über andere Meinungen nachzudenken.
      Ich denke mal in der Stadt ist die Situation auch schwieriger als bei uns auf dem Land. Ich finde es darf nicht sein, das Hunde an Menschen, egal wie alt hochspringen und bellen. Da muss man als Halter eingreifen, da bin ich ganz deiner Meinung.
      Vielleicht ist es möglich dem Kind klar zu machen, dass nicht alle Hunde so sind.

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  6. Ich verstehe beide Standpunkte, so wohl den aus der Sicht des Hundehalters (und dann noch der grosse böse Dobermann *Ironie*), als auch aus der Sicht der Umwelt. Ich selbst handhabe es so, dass ich meinen Hund nur frei laufen lasse, wo niemand anderes ist, es sei denn, es sind andere Hundehalter (und auch da nur bei denen, die ich kenne). Noch dazu gehört für mich dazu Gehorsam des Hundes, er muss zu jeder Zeit abrufbar sein.

    In besiedelten Gebieten ist der Hund grundsätzlich angeleint. Das ist für mich Rücksichtnahme auf meine Mitmenschen und deren Ängste. Es ist erst wenige Wochen her, als ein Freund meines Sohnes in blinder Panik vor einem Hund einfach über die Strasse gerannt ist. Zum Glück kam gerade kein Auto.
    Mein eigener Sohn wurde erst im Sommer von einem Hund aus der Nachbarschaft direkt vor unserer Haustür gejagt. Ich konnte rechtzeitig eingreifen und seit dem ist der Hund an die Leine verbannt. Der Standardspruch des Nachbarn: "Das hat er noch nie gemacht..."

    Es lässt sich immer leicht für die Freiheit der Tiere plädieren. Ich liebe Hunde sehr, wir haben in Deutschland auch zum Teil unsinnige Gesetze und den Maulkorbzwang finde ich unter aller Kanone.

    Die Gefährlichkeit eines Hundes an Grösse und Gewicht zu messen, halte ich für völligen Blödsinn. Ich habe schon so viele aggressive Dackel erlebt, danach kräht kein Amtsschimmel.

    Wenn alle Hundehalter Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme
    üben würden, wäre allein die Überlegung zu solchen Gesetzen völlig überflüssig.

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    1. Kindern wird die Angst vor Hunden oft regelrecht anerzogen und dadurch kommt es oft erst zu gefährlichen Sitationen.
      Ich denke, der Abruf ist etwas vom Schwierigsten bei der Hundeerziehung. Ich bin wirklich viel am Üben, aber es kommt halt immer mal wieder vor das es eben nicht klappt.

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  7. MM: es sind auch schon Nachtwaechter bei Tage gestorben.
    Heisst: was glauben wir, was wir alles kontrollieren koennen und dann nicht einmal die Kontrollen machbar machen?
    D.h.: naechstens versteckst DU dich sofort und triffst Kaya weit hinter der 'Schrei-/Empfindlichkeits-Person wieder zum Weiterspazieren.
    Nachdem Kaya kein Nr.-Schild hat und die Person ja ohnehin 'sooo viel Angst', sollte das besser funktionieren als jegliche Streitereien/Diskussionen dazwischen mit solchen Leuten = grmpf; manche aber auch mit ihrem 'Sinn f. Regeln' und/oder sog. 'Management-Skills' dann irgendwo ausgetobt, weil sie sonst keine Chance haben, hey?

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde
    (Hug an Kaya - und derzeit Dich wegen wohl T.-Trennungsschmerz)




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    1. Es ist schon so, von einem Hund wird verlangt, dass er immer unter Kontrolle ist und was ist mit uns Menschen? Wie oft lassen wir unseren Emotionen und Gelüsten freien lauf, im Wissen darum, dass das nicht richtig ist?

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  8. "Das Einzige was mein Hund macht, ist die Menschen mit ihren eigenen Ängsten konfrontieren."
    ich habe keine Angst vor Hunden, bleibe stehen wenn einer auf mich zukommt, gebe minim kaum merkbar meine Hand etwas vor, damit er schnuppern kann so er wollte und als Zeichen "hey alles ok, ich lass dich und du lässt mich"
    doch leider trägt kein Hund ein Schild um sich "ich bin artig" (ja wir Menschen tragen solche Schilder auch nicht) und ich hatte schon unschöne Begegnungen mit Hunden (ja mit Menschen auch)
    mich stört, dass wir Menschen uns unser Verhalten oft schön reden, um nicht hinschauen zu müssen, die eigenen Unbequemlichkeiten hinzunehmen, um sein eigenes Verhalten zu argumentieren
    Sie lassen den Hund laufen trotz Leinenpflicht, welches Ihr Entscheiden und Ihre Verantwortung ist
    die Frau hat Angst (wobei dies wiederum Ihre Einschätzung ist) was Ihre Sache wäre wenn es so ist und ihr Umgang damit, sich zu äussern
    ich wünschte mir, dass wir alle viel mehr bei uns selbst schauen, als zu schauen was der Andere tut unterlässt sollte müsste könnte
    besten Dank für Ihre Anregung hinzuschauen

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    1. Ich weiss, dass nicht alle Hunde brave Hunde sind. Ich bin allerdings in all den Jahren, die ich nun schon mit Hunden unterwegs bin, zum Glück noch nie in eine Situation gekommen, die ich wirklich als gefährlich empfunden habe.
      Ich denke bei mir ist es auch so. Ich bin ein Mensch, der gerne alles richtig macht. Kaya macht aber manchmal nicht was ich will, trotz meinen Bemühungen, er konfrontiert mich also damit, dass ich nicht alles in der Hand habe, auch wenn ich das gerne möchte.
      Ja, dass Ganze ist psychologisch sehr vielschichtig.
      Wir haben in unserem Kanton keine Leinenpfllicht. Überall wo Leinepflicht ist neheme ich in selbstverstädlich an die Leine.
      Um es noch mal klar zu machen, mir ist es nicht recht, wenn er auf Menschen zu läuft. Aber ich finde auch, dass man aus wirklich harmlosen Begegnungen keine Staatsaffäre machen soll. Anders wäre es, wenn mein Hund an Menschen hoch springen würde oder gar beissen, aber das ist ja wohl klar.
      Klar wäre es schön, wenn jeder nach sich selber schauen würde, im Sinne von Leben und Leben lassen. Daran können wir alle noch arbeiten, denke ich mal.

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  9. Bin gerade zufällig über Schildkrötes link auf deinen post gestoßen. Und hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit einer Freundin, die Angst hat und die im Wald joggt und die keine Ahnung vom Verhalten von Hunden hat. Ich habe bei unserer Hündin (einem lebhaften, neugierigen, jungen Beagle mit freundlichen Schlappohren, also im Prinzip sehr niedlich) oft den Eindruck, dass sie gerade auf die Menschen zuläuft, die sich absolut nicht für sie interessieren, ja, die eigentlich Angst haben. Man sagt ja auch, dass Hunde, Welpen durch Hochspringen und Lecken zeigen, dass sie freundlich sind. Dieses Verhalten ist natürlich für Menschen, insbesondere solche, die sich nicht auskennen (und wer Angst vor Hunden kennt sich nicht aus) überhaupt nicht akzeptabel. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, so wie auch die Menschen, es gibt die wilden und ungestümen, die ängstlichen, die braven (die Rasse spielt bei Hunden hinein, aber ich kenne auch Beagle, die völlig anders als meiner sind, sogar ein Geschwisterhund von Emma) und die leicht erziehbaren, die auch ohne Leine immer einen Meter neben ihrem Menschen gehen. Ich bezweifele mittlerweile, dass ich es bei unserem Hund schaffe, dass sie irgendwann Interessantes am Wegesrand links liegen lässt. Das Leinenthema ist in Deutschland kommunal geregelt. In unserer Stadt dürfen Hund auf Straßen und Bürgersteigen ohne Leine läufen, in den meisten Parks und Grünanlagen nur mit Leine (das war früher wohl anders, wurde immer mehr verschärft, weil immer mehr Radfahrer und Jogger Angst haben und protestierten). In viele Grünanlagen dürfen Hunde garnicht mehr rein, darüber sind die Mütter mit Kleinkindern sehr froh, denn somit laufen sie nicht in die Hundekacke. Manche Hundehalter haben sich die Verschärfungen leider selbst zuzuschreiben, denn sie räumen den Hundekot nicht weg und ließen ihre Hunde kreuz und quer über die Wege rennen und die Radfahrer donnerten fast rein.
    Die ganze Problematik ist mir auch erst bewusst seit wir einen Hund haben, vorher habe ich mich auch über Hundekot geärgert und Hunde, die an einer kaum sichtbaren Flexileine quer auf dem Weg standen, wo ich fast mit dem Rad gestürzt wäre. Inzwischen weiß ich auch, dass die Gesetze wenig sinnhaft sind, dass es auf den einzelnen Hund ankommt (bzw. seine Anlagen / Erziehung), wir kennen einen supernetten freundlichen Listenhund, der schauerlich und gefährlich aussieht, hingegen ist unser Hund einmal völlig grundlos (?) von einem fiesen kleinen Dackel angegriffen, gebissen und nicht mehr losgelassen worden.

    Ich glaube, das Ganze lässt sich nur mit Information, Information und noch mehr Information lösen, am besten im Schulalter. Und wer - wie meine joggende Freundin - keine Lust hat, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, der wird leider, leider, leider weiter dazu beitragen, dass sinnlose Gesetze geschaffen werden.

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  10. Ich habe früher auch immer gedacht, wenn mir ein Hund ohne Leine entgegen kam: Wie so können die den Hund nicht an die Leine nehmen, ich will hier in Ruhe spazieren!!!!!! und habe mich hinter meinem Mann versteckt. Wenn ich jetzt daran denke, muss ich lachen.
    Die meisten wollen sich aber nicht informieren lassen. Mit der Frau gestern wollte ich auch das Gespräch suchen, sie hat aber nur gemeint, sie lasse sich auf keine Diskussionen ein, der Hund muss an die Leine und fertig.
    Mein grösster Fehler bei der Hundeerziehung war, dass ich es nicht über das Herz gebracht habe, Menschen, die Freude an meinem Hund hatten zu sagen, sie sollen ihn ignorieren. Das würde ich heute anders machen, denn so hat er gelernt, dass die Menschen gerne von ihm begrüsst werden. Wie soll er wissen, dass das eben nicht so ist?
    Information kommt nur dort an, wo auch offene Ohren sind und irgendwie scheint mir dieses Hundethema emotional sehr viellschichtig zu sein.

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  11. Ich gebe zu, ich habe wenig Ahnung von Hunden. Ich hatte nie einen Hund. Vielleicht wäre es sinnvoll Menschen mit Hunden z.B. in Kindergärten oder Schulen zu schicken, um den Kindern dort zu lernen wie man mit einem Hund am besten umgeht? Ich kannte einmal einen ganz lieben großen Hund. Die Tochter der Besitzer hat sich von hinten auf das schlafende Tier gestürzt und der Hund hat sich umgedreht und zugeschnapt. Das Kind hatte eine lebensbedrohliche Wunde am Hals, was ganz klar die Schuld des Kindes war und nicht des Hundes. Deshalb finde ich es wichtig das Kinder wirklich wissen, was sie einfach nicht tun dürfen bei Hunden. Oder bei einem Zirkuskurs den ich mal geleitet habe war nebenan ein "echter Zirkus" die hatten einen Dobermann, den sie in einem echt winzigen Zwinger gehalten haben und dem sie wenig Futter gaben. Sie haben ihn nach den Vorstellungen rausgelassen damit er die Reste am Boden fressen kann. Das haben sie auch nach unserer Mittagspause gemacht - ohne Absprache natürlich - unsere tierlieben Kinder haben sich sofort auf den Hund gestürzt ... eine Mitarbeiterin, die sich mit Hunden auskennt, hat sie dann sanft auf Abstand gebracht. Also vielleicht wäre es gut wenn "hundeferne Menschen" so eine Art Grunderziehung zum Thema Hund bekommen könnten?
    LG Katrin
    P.S. Wobei ich es ehrlich gesagt auch nicht mag wenn mich irgendein fremder Hund ansabbert oder meine Kinder im Gesicht ableckt oder sich so erfreut auf sie stürzt dass die Kleinen umfallen ...

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    1. In der Schweiz gibt es das bereits, dass Menschen mit ihren Hunden in die Kindergärten gehen. Ich finde das auch sehr wichtig, denn ich erlebe sehr oft, dass Eltern ihren Kindern richtig gehend Angst vor Hunden machen. Angst ist nie ein guter Ratgeber, sagt man ja.
      Man kann auch Hundbesitzer ansprechen und sie ausfragen. Ich bin sicher viele geben gerne Antwort.
      Die meisten Hunde sind wunderbare Tiere, man muss nur bereit sein sie kennen zu lernen.
      Ich mag es auch nicht das Kaya mich abschleckt und deswegen tut er es auch nicht. Aber ich habe schon auf der Strasse einen randständigen Mensch begegnet, der hat es geliebt von Kaya abgeschlappert zu werden und ich hatte nicht das Herz es ihm zu verbieten. So verschieden sind wir Menschen.

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    2. Das finde ich toll. Vielleicht könnte ich das wirklich mal in unserem Kindergarten anregen ... persönlich wollte ich gerne nochmal mit den Kindern zur Nachbarin gehen und sie über Hunde ausfragen. Ihr Hund ist allerdings so lieb, dass man fast alles mit ihm machen kann. Aber vielleicht kann sie uns auch bei ihm erklären was Hunde mögen und was nicht und wie ihre Körpersprache zu deuten ist.

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    3. Ich freue mich, dass du dich mit dem Wesen eines Hundes beschäftigen willst. Ich finde nämlich Hunde bringen mehr Freude in die Welt als Ärger. Und die wenigsgen Hunde laufen mit dem Gedanken durch die Gegend: Wenn beisse ich jetzt als nächstes?

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  12. Ich hab Hunde sehr gern, aber ich verzweifele öfter an Hundebesitzern. Normalerweise habe ich keine Angst, aber ich geh abends gern spazieren, und treffe oft eine Frau mit Schäferhund. Er stellt mich immer, bellt und kommt knurrend näher, jedes Mal. Sie ruft ihn nicht mal zurück, und ich habe sie einige Male gebeten, das zu tun, und stieß nur auf Aggression. Ich habe Angst vor diesem Hund und der Besitzerin, ich bleibe immer einfach ruhig stehen, bis der Hund geht.
    Aber ich denke, dass solches Verhalten dazu führen kann, dass die achtsamen Menschen ihre freundlichen Hunde an die Leine nehmen müssen.

    M.

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    1. Das Verhalten von dieser Frau ist unakzepatel, leider gibt es das auch. Ich denke ruhig bleiben ist das Beste was du tun kannst. In der Schweiz würde so ein Verhalten wohl der Gemeinde gemeldet werden.

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  13. Na klar konfrontieren uns Hunde mit unseren eigenen, menschlichen Ängsten und nicht umgekehrt. Mir sind nämlich keine Fälle bekannt, wo Passanten einen Hund gebissen hätten.
    Ich kann Deinen Standpunkt als Hundehalterin zwar verstehen, finde Deine Sicht dennoch merkwürdig.
    Denn: Angst als menschliche Reaktionsform ist ja erst einmal nichts Irrationales, was man sich abtrainieren müsste, sondern hat ein realen Hintergrund.
    Hunde sind Tiere. Hunde können beißen. Punkt. Es steht nicht auf Ihrer Stirn geschrieben, ob sie's tun, oder leider nur ein bisschen kontaktfreudig sind.
    Und erzählen können sie's uns leider auch nicht, denn dem Hund würde ich sogar ein bisschen eher glauben, als dem Hundebesitzer mit seinem "der-will-nur-spielen". Ja, schön. Ich aber nicht!

    Viele Grüße,
    Stefanie

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    1. Doch, Ängste können etwas völlig irrationales sein, ich hatte nämlich mal Panikattacken vor nichts und wieder nichts. Vor jedem Hund Angst zu haben finde ich und wie gesagt, dass ist meine Meinung, nicht nötig. Man kann lernen die Körpersprache eines Hundes zu lesen, das bringt schon mal viel.

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  14. Ich finde, wenn man einen Hund hat ,ist das ein Privatvergnügen und man sollte
    ihn so halten, dass sich andere Menschen nicht belästigt fühlen.
    Ein Hund bleibt doch immer ein Hund, ein Tier mit seinen ganz eigenen inneren
    Gesetzen und damit in letzter Konsequenz unberechenbar.
    Wir Menschen haben uns Hunde domestiziert.....und damit ist für mich der einzelne
    Hundehalter für das Wohl des Hundes verantwortlich....und nicht gleich " die ganze
    Gesellschaft".
    Ich habe seit 25 Jahren Hunde als Begleiter und es tut mir immer sehr leid, wenn
    ich meinen Hund nicht rechtzeitig an die Leine nehme, weil mir jemand entgegenkommt, der vielleicht Angst haben könnte.
    Ich leide selbst unter ganz massiven Ängsten, die bis jetzt durch keine Therapie
    aufgelöst werden konnten und finde es sehr erschreckend, dass Du so auf das Wohl
    Deines freilaufenden Hundes bedacht bist....und die ängstlichen Menschen sollen halt
    umlernen,sprich sich nicht so anstellen.
    Ich merke beim Schreiben, wie mich das aggressiv macht.....ganz einfach, weil ich mich durch diese Haltung noch hilfloser fühle.
    Ich finde Leinenzwang in Städten und Ortschaften in Ordnung.
    Der Hund braucht sowieso Auslauf....sprich man sollte raus auf`s Land.....und da kann man ja dann selbst acht geben.

    Mareike

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    1. Das du deine Ängste nicht auflösen kannst du mir Leid. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass dir das irgendwann gelingen möge.
      Wie du in meiner Post lesen kannst, nehme durch aus Rücksicht auf Menschen, die mir und meinem Hund begegnen und nehme ihn an die Leine egal. Leider bin ich nicht immer schnell genug, ich bin keine Maschine und mein Hund auch nicht.

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  15. Ich versuche mal meine Ansicht zu schreiben. Wir haben ja jetzt fast seit 2 Jahren einen Hund, deshalb hab ich zwei Sichten, einmal die von der Seite ohne Hund aber mit zwei Kindern und dann die mit Hund.
    Also ich habe auch gelesen das der Hund an der Leine zu führen sei, aber im Feld im Wald da lasse ich meine Ronja ohne Leine laufen, aber immer in Sichtweite und so das ich sie rufen kann. Wenn mir Leute entgegen kommen ob mit oder ohne Hund such ich als erstes den Kontakt und rufe entgegen ob ich den Hund an die Leine nehmen soll, (Ronja ist ein kleiner Teriermischling). Die Nachfrage kommt immer sehr gut an, und meist kann ich sie so laufen lassen, zwei Frauen kenne ich die haben Angst, da nehme ich Ronja an die Leine, weil ich nicht von den Frauen erwarten kann das sie ihre Ängste unterdrücken. Wer mag den lasse ich vorsichtig mit Ronja in Kontakt kommen, manche merken dann das sie vor ihr keine Angst haben müssen. Bei Kindern leine ich immer Ronja an, weil ich finde Kinder können ja auch mal falsche Bewegungen machen und der Hund fühlt sich angegriffen und Kinder sagen auch nicht sofort ich hab Angst oder so. Da fühle ich mich persönlich in der Pflicht Ronja zurück zu halten. Leider funktioniert das nicht anders herum manche Eltern halten ihre Kinder nicht zurück wenn man sagt bitte halten sie ihr Kind mit dem Stock zurück, der Hund an der Leine kann ja nicht weg. Mein Hund bekommt deswegen genug Auslauf ohne Leine trotz Rücksicht auf ängstliche Leute. Ich oute mich mal ich hab Angst vor Vogelspinnen und Schlangen, da möchte ich ja auch nicht von anderen genötigt werden ihre Spinnen oder Schlangen anzufassen und ja es gibt welche die damit um dem Hals geschlungener Schlange rum laufen. Und ich hab dann schreckliche Panik und trau mich nicht dran vorbei, da laufe ich eher wieder zurück als dran vorbei. Aber deswegen soll ich etwa meine Angst vor Vogelspinnen oder Schlangen bewältigen??? Nö da hört es für mich auf, die Angst die ich da habe für fremde Leute zu besiegen nur damit die ungestört ihr Geschlängel oder so vorzeigen. Also ich weiß ein Hund kommt einen öfter entgegen klar, aber es ist so ein Vergleich wegen dem besiegen der Angst.
    Ich bin ja auch Nordicwalkerin und nehme dann auch Rücksicht auf die Hunde, ich stöckel nie mit den Stöcken rum wenn mir ein Hund entgegen kommt dann nehme ich sie nach hinten hoch und halte sie ruhig, damit sich der Hund nicht angegriffen fühlt. Das freut viele N.Walker aber leider im Gegenzug wenn die einen entgegen kommen machen sie es nicht. Ich meine ein bißchen Rücksicht kann nicht schaden. (von beiden Seiten) Und nicht jedesmal brauch ich die Leine dann reicht auch ein Leckerchen und Ronja bleibt brav bei mir und interessiert sich nicht für die anderen.
    Ich finde wenn man Rücksicht aufeinander nimmt, dann geht es auch ohne totalen Leinenzwang.
    lg.
    Countryzicke

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    1. Rücksicht aufeinander und dem anderen auch mal eine Fehler verzeihen, das ist für mich der richtige Weg, da stimme ich dir zu.

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  16. Mir ist gerade noch was eingefallen. Die meisten Menschen sind ja auch in Ordnung und wollen anderen nichts böses. Trotzdem dürfen heute viele Kinder nicht mehr ohne Erwachsene in den Wald oder mit "Fremden" sprechen. Die Chancen dass ein "Fremder" einem Kind etwas tut ist ja statistisch nun sehr gering (sind ja meistens "Bekannte"). Bei mir gehört es zu den schönsten Kindheitserinnerungen allein oder mit Freundinnen im Wald zu spielen, ich wünsche mir das für meine Kinder auch. Und ich gehe selbst gerne allein spazieren, war auch nachts allein in Städten unterwegs. Könnte es vielleicht sein, dass wir in einer Zeit der Angst leben? Wo alles zur Gefahr wird und diese Gefahr soll so gebannt werden, dass z.B. alle Hunde Leinen und Maulkörbe brauchen weil einer vielleicht beißen könnte? Anstatt in einer Zeit der Rücksicht aufeinander, wo wir lernen die Signale von Gefahr zu deuten? Z.B. zu merken wenn ein Hund kommt um den man besser einen Bogen macht? Oder eben ein Mensch mit dem man besser mal nicht spricht?
    LG Katrin

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    1. Ich finde, da schreibst du etwas sehr Wahres. Es ist ja auch wirklich so, dass die Zahl der Menschen, die an einer Angststörrung erkanken, immer mehr zu nimmt. Ängst schränken das Leben unnötig ein und sind belastend. Ich weiss das aus eigener Erfahrung. Ich hatte das Glück von diesen Ängsten wieder los zu kommen. Ich bin froh, habe ich mich meinen Ängsten gestellt. Darum kann ich es auch nicht verstehen, dass man mit diesen Änsten leben mag, ohne etwas dagegen zu tun. Ich spreche nicht von den Menschen die trotz Therapie keinen Erfolg haben.

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  17. Immer an der Leine und Maulkorb finde ich übertrieben. Ich habe eine über sieben Jahre alte Hundedame aufgenommen, die nicht mit anderen Menschen umgehen kann. Ich weis nicht was sie früher alles ertragen musste und wenn ich sie nicht bei mir aufgenommen hätte wäre sie eingeschläfert worden. Die ersten 13 Monate ging es nicht ohne Beißschutz ( angenehmer wie Maulkorb). 9 Jahre sind seitdem vergangen und sie kann es genießen mit mir zu kuscheln. Sie geht immer noch an der Leine und hat draußen ein Geschir an, wo sie gut gehalten werden kann. Ich erlebe es regelmäßig wie gerne sie trotz 17 Jahren mit anderen Hunden spielen möchte. Was leider nicht geht, weil sie immer noch unberechenbar ist.
    Wenn ich mir vorstelle das ein Hund der normal ist immerzu angeleint ist und einen Beißschutz tragen muss, frage ich mich was die Menschheit verkehrt gemacht hat.
    Ein Hund ist nicht immer ein Privatvergnügen, soll denn diese Regelung auch für Rettungshunde, Blindenhunde und Hunde im therapeutischem Bereich gelten?
    In wie weit dürfen wir uns die Erde " untertan" machen?

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