Sonntag, 4. Januar 2015

Wie der Esel zu seinen vielen Frauen kam


"Wer bist denn du?" fragte das kleine Engelchen die grau Gestalt, die plötzlich, wie aus dem Nichts vor ihr stand.
"Ich bin ein Neujahresel,"gab das Tier zur Antwort.
"Ich kenne Esel, aber von einem Neujahrsesel habe ich noch nie ewas gehört," sprach das Engelchen verwundert.
"Jahr um Jahr nehme ich mir an Silvester vor nicht immer zu allem IA und Amen zu sagen. Aber etwas anderes als IA kommt mir einfach nicht über die Lippen."
"Ach, das ist doch nicht schlimm. Neujahrsvorsätze, die kurze Zeit später schon wieder vergessen sind, das ist doch normal."
"Aber ich habe doch schon 82 Frauen und 212 Kinder," antwortete der Esel ganz verzweifelt.
"Was hat das denn mit deinem Vorsatz zu tun?" fragte das Engelchen leicht verwirrt.
"Zu allen Frauen, die mich gefragt haben, ob ich sie heiraten möchten, habe ich IA gesagt. Dabei wollte ich doch Junggeselle bleiben," seufzte der Esel.
"Da kannst du froh sein, dass ich dich nicht heiraten will, sonst hättest du jetzt 82 Eselinnen und einen Engel bei dir im Stall," lachte das Engelchen.
"Das hätte mir gerade noch gefehlt", sprach der Esel mürrisch und ging davon, um Futter für seine grosse Familie zu suchen.
Das Engelchen verzog leicht beleidigt sein Mündchen und dachte, selber Schuld, wenn der Esel nicht Nein sagen kann. Es schüttelt kurz sein Köpfchen und flog davon.

-




3 Kommentare:

  1. Eine so liebe Geschichte, die mag ich! Und dann Deine Figuren dazu, einfach schön!
    Ich wünsche Dir auch noch ein wundervolles Neues Jahr. Seid Ihr gut in Ruhe reingerutscht? Da haben wir Glück, unsere Jacky ist sehr interessiert an den Raketen. Will mit nach draussen und verfolgt die Lichter bis in den Himmel.
    Aber meistens mögen Hunde die Knallerei nicht, hmmmm, ich kann's verstehen, weil ich's auch nicht mag.
    liebe Grüsse
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich, dass dir die Geschichte gefällt! Meine Geschichten entstehen oft so, dass ich Filzfiguren, die bei mir herum stehen, fotografiere und mir dann überlege, was die sich wohl zu sagen haben.
      Wir sind sehr gut gerutscht, ruhig halt. Ich würde an Silvester ja auch mal gerne Tanzen gehen, aber den Hund alleine lassen, dass geht einfach nicht. Aber so schlimm ist das auch wieder nicht. Es gibt ja genug andere Tage zum Tanzen.
      Liebe Grüsse
      Katharina

      Löschen