Sonntag, 8. Februar 2015

Eine Winterliebe


Tägliche besucht das Füchslein das zarte Schneeglockemädchen, dass auf der schönsten Lichtung im Wald stand. Sie waren Freunde geworden.
"Füchslein, sag mir, warum ist die Welt so kalt?"
"Sie ist nicht immer so kalt. Es gibt Zeiten, da liege ich im warmen Gras und der Sommerwind streichelt mein Fell."
"Wann kommt diese Zeit?"
"Du wirst dann nicht mehr da sein,"sprach der Fuchs traurig und Tränen kullerten auf  den Schnee zu seinen Füssen.
"Ich kann den Sommer spüren, denn deine Tränen wärmen meine Wurzeln und sie steigen von dort hinauf in mein Herz. Sei nicht traurig, denn durch dich, weiss ich nun, was Wärme ist."
Das Schneeglockemädchen senkte sein Haupt und küsste den Fuchs auf seine weiche Schnauze.
So zart, dass auch das Herz des Fuchses ganz warm wurde.
"Ich danke dir, denn durch dich, weiss ich nun was Liebe ist. Ich werde dich nie vergessen."
Ein weisses Blütenblatt löste sich und der Wind trug es davon. Da schauten sie sich lange an und wussten, es ist Zeit Abschied zu nehmen.
Der Winter wird gehen, der Frühling wird kommen, die Liebe bleibt.

7 Kommentare:

  1. Herz - erreichend!
    liebe Sonntagsgrüsse
    Elisabeth

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  2. ach....schon wieder so eine schööööne Geschichte! Danke dafür!

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  3. wirklich eine schoene geschichte - ein bisschen traurig, aber trotzdem.... und deine bluetenkinder sind wirklich herzwaermend, die vergissmeinicht und die schneegloeckchenkinder! obwohl ich beim "ob blond, ob braun" an dieses grausame lied von jopie heesters denken musste:) dann lieber: ob blau, ob weiss - ich liebe alle blumen":)

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    1. Ein Leben ohne Trauer gibt es wohl nicht, darum fliessen bei mir immer Mal wieder Geschichten zu diesem Thema aus mir heraus.
      Es singt bei mir nicht umsonst ein Esel dieses Lied;-)

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  4. ooooh, was für eine herzige Geschichte und die zwei sind ja obersüss!!!
    LG
    Claudine

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  5. Herzlichen Dank für eure lieben Kommentare. Sie freuen mich sehr.

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