Montag, 11. Januar 2016

Skyfall

Heute, bei meiner morgendlichen Hunderunde, war ich in meinen Gedanken bei meiner Mutter, der es geht ihr nicht gut, bei meiner Tochter, seit Freitag ist klar, dass sie noch diesen Monat ausziehen wird und bei meinen nächtlichen Hitzewallungen.
Ich kam gerade so zum Schluss, dass ich schon weit lustiger Phasen in meinem Leben hatte und wollte darob gerade ein Tränchen verdrücken, da schlug vor mir ein roter Blitz in die Erde ein. Als sich der Rauch verzogen hatte, lag ein kleines Wesen vor meinen Füssen. Es schaute mich verwundert an und fragte, wo es denn gelandet wäre.
"Auf der Erde," antwortete ich nicht minder erstaunt.
"Ich komme vom roten Planten Xuranon," antwortete mir der kleine Kerl.
" Von dem habe ich noch nie etwas gehört," antwortete ich ihm.
"Ist ja auch kein Wunder, der ist nämlich ziemlich weit weg, dort warst du bestimmt noch nie."
"Wie soll ich dorthin kommen, wenn ich noch nicht mal weiss, dass es diesen Planeten überhaupt gibt?" gab ich ihm zu verstehen.
"Ich wusste ja auch nicht, dass es die Erde gibt," entgegnete er. " Aber ich wollte Neues erleben. Xuranon  ist nicht gross, ich kannte dort jede Ecke. Also bin ich einfach ins Blaue hinaus gesprungen und hier bin ich nun gelandet. Ich freue mich schon darauf, was ich alles Neues erfahren und erleben werde."


Ich schaute den Kleinen an, wie er mit seinem verschmitzten Lächeln so abenteuerlust vor mir stand und dachte bei mir,  er hat recht.
Eine neue Lebensphase kann auch neue Welten öffnen, man muss nur bereit zum Springen sein.
Danke, kleiner Sternenjunge, für diese Lektion.
Ich werde sie mir merken, auch wenn nicht auszuschliessen ist, dass ich in nächster Zeit immer mal wieder ein Taschentuch brauchen werde.
Aber auch das wird vorbei gehen. So wie alles im Leben.

14 Kommentare:

  1. Liebe Katharina, hast Du bezüglich Deiner nächtlichen Hitzewallungen schon mal ein Traubensilberkerzenpräparat (z.B. Cimicifuga AL) versucht? Dieses pflanzliche Mittel hat mir super geholfen und die Schwester meiner Freundin, welche schon völlig verzweifelt war, weil sie absolut keine Nachtruhe mehr fand, konnte nach wenigen Tabletten wieder prima schlafen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bis jetzt habe ich noch nichts dagegen unternommen. Danke für den Tipp, das werde ich gerne ausprobieren.

      Löschen
  2. Liebe Katharina, ja das Leben kann uns schon in Wallungen bringen...einiges habe ich schon hinter mir gelassen, was du oben beschreibst, aber ich kenne es gut...Jede Veränderung lässt Freiheiten ans Licht, da staune ich immer wieder von neuem...
    Eine nicht all zu stürmische Zeit wünsche ich dir herzlich
    Veronika

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Herzliche Dank für deine Zeilen. Man hängt halt an dem was Schön war. Aber ich nehme mir ein Beispiel an dir und vertraue auf neue, offene Türen.
      Herzliche Grüsse
      Katharina

      Löschen
  3. Liebe Katharina,
    ja, manchmal hilft wirklich nur noch der Gedanke: wie alles im Leben wird auch das vorbei gehen. Und trotzdem bleibt auch aus den weniger schönen Phasen im Leben etwas Gutes, wenn man in der Lage ist, auch das zu sehen! Und da bin ich bei Dir ganz sicher: Du wirst das sehen! (oder eine reizendes Filzwesen wird es Dir zeigen, gäll?!?)
    Liebe Grüsse, Stefanie.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es sind wohl die schweren Zeiten, die Chance geben, uns weiter zu entwickelen in unserem Mensch sein.
      Auch dir, Danke für deine Worte und herzliche Grüsse
      Katharina

      Löschen
  4. Ja, ja, es läuft nicht immer alles wunschgemäss. Ich habe grad gestern irgendwo den Spruch gelesen (also sinngemäss), dass wir unsere Stimmung nicht zu sehr von Krankheiten und Tod beeinflussen lassen sollen, weil sie nicht zu umgehen sind. Irgendwie geht es da ums Annehmen auch von Veränderungen, Aushalten von schlechten Zeiten und Zuversicht. Ab und zu verdrücken wir ein paar Tränen. Dafür geniessen wir dann das Gute umso mehr. Liebe Grüsse von Regula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mir ist bewusst geworden, dass das Loslassen in meinen Alter, unausweichlich mit dazu gehört. Im Grunde kann man gar nicht anders damit umgehen, als es bewusst anzunehmen. Da gehört der Schmerz halt auch dazu.
      Alles Liebe, Katharina

      Löschen
  5. Ich weiss genau, wovon du schreibst... Das Leben hat so viel Schmerzliches in sich- wie viel und wie tiefgehend schmerzlich, das wird einem erst bewusst, wenn man hautnah damit konfrontiert wird. Zuvor ist es mehr so eine Ahnung, davon, dass einem nichts so richtig wirklich gehört und dass alles endlich ist, was man ja eigentlich weder glauben kann noch will...
    Ich glaube, bei dir kommen jetzt grade zwei besonders tiefgehende Einschnitte zusammen, zwei grosse Abschiede, die wahrscheinlich wirklich vieles in einem in Bewegung versetzten, was zuvor ziemlich fest und gut verankert war. Eigentlich klar, dass dieses Ausreissen (und neu verpflanzen?) weh tut...
    Schön, dass dir da jemand so Kluges und Optimistisches vor die Füsse gefallen ist... Ich finde übrigens, dass genau dieses Kluge und Optimistische eine der ganz grossen Qualitäten deiner Filzfiguren ausmacht, da auch mir selberimmer wieder wohl tut (Stichwort Engelchen)
    herzliche Grüsse und ganz viel Kraft und Mut (und hoffentlich nette Telefonate von deiner Tochter!)
    Bora

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich denke immer mal wieder, wir sehr das Bild vom Leben als Fluss, so stimmig ist für mich. Man kann nur mitschwimmen, es zerinnt wie Wasser zwischen den Händen, halten kann man nichts. Man kann sich auch nicht lange dagegen stemmen. Sich dem Wasser, das Leben heisst hingeben-so einfach und doch so schwer, immer wieder.
      Ich danke dir sehr, für deine wertschätzenden Worte zu meinenFiguren. Durch sie wird mir wirklich immer wieder vieles aus meinen Unterbewusstsein klarer.

      Herzlichst
      Katharina

      Löschen
  6. Hab ihn grade entdeckt, in deinem Shop... Tino also...

    AntwortenLöschen
  7. Wortlos umaermel und auf 'leicht mehr zeitlichen Abstand' zwischen dem Auszug der Tochter und dem evtl. 'Wegzug' der Mutter hoffend,

    lG, Gerlinde,
    mit trotzdem und auch eben deswegen den allerbesten Wuenschen f. ein ausreichend gutes neues Jahr 'drumrum'. So banal es klingt: Kopf hoch und versuch' Dir evtl. Kraft bei Anderen mit sehr Aehnlichem zu suchen?!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke dir. Im Moment geht es meiner Mutter zum Glück wieder etwas besser.
      Ich wünsche dir auch ein gutes, schönes Jahr.
      Katharina

      Löschen
    2. GsD ... jede Minute ist ein Riiiesenwert - je mehr davon um so besser (mM) !

      LG, Gerlinde
      (mit viiiel Daumen drueck)

      Löschen